Chronik/Steiermark

Spatenstich für "Center of Physics": "Ein Leuchtturm der Physik"

Der Campus der Karl-Franzens-Universität wächst:  Auf dem Areal der früheren Vorklinik, die mit dem Auszug der Medizinischen Uni obsolet wurde, entsteht bis 2030 das "Graz Center of Physics" (GCP).

Am Dienstag war Spatenstich für das Gebäude mit 23.000 Quadratmeter Nutzfläche, die sich über zwei unterirdische und sechs oberirdische Geschoße verteilen.

Der Bund investiert rund 440 Millionen Euro in Bau wie Ausstattung, das macht das GCP zu einem der größten Bauprojekte im universitären Bereich in Österreich. "Wir setzen damit ein klares Zeichen für Exzellenz und Spitzenforschung  in Österreich“, versicherte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Dienstag.

 1.700 Physik-Studierende sowohl von Uni Graz als auch Technischer Universität Graz werden ab 2030  dort studieren, denn das Zentrum  vereint die Institute der beiden Hochschulen an einem Ort.

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Damit gehen Uni wie TU jenen Weg konsequent weiter, den sie vor 20 Jahren mit der Gründung von "NAWI Graz" begonnen haben. Seit damals arbeiten die naturwissenschaftlichen Disziplinen  eng zusammen, Studierende können an beiden Unis Prüfungen ablegen.

Was die Rektoren sagen

Entsprechend enthusiastisch kommentierten die Rektoren die Errichtung des GCP.  "Der Neubau schafft einen Leuchtturm der Physik", merkte Rektor Horst Bischof (TU Graz) an. "Die bestehende Kooperation von NAWI Graz manifestiert sich erstmals auch in physischer  Form."

Peter Riedler, Rektor der Uni Graz, freute sich zudem auch über die Erweiterung seines Campus: "Das neue Gebäude wird auch eine starke Aufwertung des Stadtteils bringen."

Im GCP sind unter anderem Labors  und Werkstätten (8.000 Quadratmeter Fläche) sowie  Lehrsäle (6.600 Quadratmeter) vorgesehen,  zudem Büros für rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Keine Tiefgarage

Auch ein Kaffeehaus und 600 Abstellplätze  für Fahrräder sollen in dem Gebäude  untergebracht werden. Die ursprünglich vorgesehene Tiefgarage für 100 Pkw wurde im Vorjahr gestrichen.

Nun wird  mit dem Aushub für die Baugrube  begonnen, im Herbst soll der  Rohbau in Angriff genommen werden. Derzeit läuft allerdings noch das Bewilligungsverfahren für den Neubau. 

Baumriesen mussten weichen

Das GCP sorgte aber  vor dem Baubeginn auch für Kritik, denn ihm mussten zwei Platanen weichen: Die auf 130 bis 150 Jahre geschätzten Baumriesen wuchsen an einer Seite der Vorklinik, die abgetragen wurde.

Sie zu retten oder zu verpflanzen sei nicht möglich gewesen, hieß es im Vorjahr, die Wurzeln waren mit dem Mauerwerk verwachsen. Eine der Platanen war zudem von Schädlingsbefall betroffen. Als Ausgleich werden 30 neue Bäume gepflanzt.