Chronik/Österreich

Prognose: Tauwetter im Osten, im Westen wird es wieder kälter

Von den sehr winterlichen Verhältnissen kann man sich zumindest im Osten des Landes langsam verabschieden. Laut Experten des Wetterdiensts Ubimet wird es morgen im Westen zwar kälter, in Wien hingegen wärmer.

"Es kommt zu leicht positiven Temperaturen. Da wird es gatschig", sagt Steffen Dietz, Meteorologe bei Ubimet. Derzeit liege eine markante Menge an Schnee. "Grundsätzlich können Dachlawinen damit verbunden sein. Wenn es taut, kann schon etwas wegrutschen, insofern ist eine gewisse Gefahr sicherlich gegeben."

Wie entsteht eine Dachlawine?

Im Prinzip passiert das Gleiche, wie bei einer Lawine im Hochgebirge, heißt es von der Mietervereinigung Wien. Bei einer Nassschneelawine wird die Schneedecke durch Wassereintrag (Schmelze, Regen) geschwächt. "Wenn sich also noch Schnee auf dem Dach befindet, dann ist einsetzendes Tauwetter ein Warnzeichen", informiert die Mietervereinigung. "Wenn Sonneneinstrahlung Grund für die Schmelze ist, dann sind spontane Lawinen am Nachmittag häufiger als am Morgen." Hauseigentümer (bzw. die Eigentümergemeinschaft) können für Schäden durch Dachlawinen haftbar sein.

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Laut Informationen der Berufsrettung Wien hat sich die Zahl der Unfälle in den vergangenen Tagen nicht verändert. Dennoch bittet man um Vorsicht. Gerade ältere Personen seien besonders gefährdet, auf Glatteis auszurutschen und sich zu verletzen. 

Bei der Unfallversicherung AUVA rät man etwa zum richtigen Schuhwerk, um Unfälle zu vermeiden – rutschfeste Profilsohlen sind ein Muss. Damit Spaziergänge durch die winterliche Landschaft sicher bleiben, empfiehlt es sich, auf Schuhe mit hohen Absätzen zu verzichten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die gute Sichtbarkeit – man sollte helle und reflektierende Kleidung tragen, um im winterlichen Dämmerlicht und bei schlechten Witterungsverhältnissen besser wahrgenommen zu werden.

Besondere Vorsicht ist bei älteren Menschen geboten, da sie bei schlechten Witterungsverhältnissen sturz- und knochenbruchgefährdet sind. Ein spitzer Stock oder eine trittsichere Begleitung können hier wertvolle Unterstützung bieten und das Risiko von Unfällen minimieren.

Wolken und Niederschlag

Am Donnerstag zeigt sich das Wetter von Vorarlberg bis ins Südburgenland sonnig, mit Wolkenneigung im Norden und Osten, die sich am Nachmittag auflösen. Die Temperaturen bewegen sich zwischen minus 3 und plus 5 Grad.

Im Nordosten muss man am Freitag mit Nebel rechnen, in höheren Lagen ist es zunächst sonnig. In Tirol ist es bewölkt aber eher trocken, in Vorarlberg prognostiziert Ubimet für den Nachmittag Regenschauer. Die Temperaturen liegen bei minus 4 bis plus 4 Grad. Das Tauwetter wird im Osten wieder eingebremst. Der Schnee hält sich zumindest auf den Wiesen vorerst. 

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Auch am Wochenende bleibt es vorerst unbeständig. Am Samstag ist es gerade auf der Höhe von Oberösterreich und dem westlichen Niederösterreich bewölkt, es kann regnen. Die Temperaturen liegen am Samstag zwischen minus 3 und plus 6 Grad.

Sonne, Wolken, Regen

Am Sonntag zieht die nächste Front von Westen nach Osten, es kommt vermehrt zu Niederschlag. In den Morgenstunden kann der Regen auch gefrierend sein. Tagsüber bietet das Wetter einen Mix aus Sonne, Wolken und Schauern. Die Schneefallgrenze liegt bei um die tausend Meter. Die Temperaturen liegen mit minus 1 bis plus 7 Grad bereits etwas höher.

  • Nach dem schneereichen Wochenende hat es am Mittwochvormittag in Wien erneut geschneit. Das Winterwetter führte wieder zu Verkehrsbehinderungen und Verzögerungen auf Straßen und bei den öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei den Wiener Linien hatten zahlreiche Buslinien und Straßenbahnlinien Verspätungen. Wegen einer Weichenstörung waren laut ÖBB außerdem zwischen Tullnerfeld Bahnhof und Wien Hütteldorf/Wien Meidling Zugfahrten nicht möglich.
  • Die Züge wurden am Vormittag über Rekawinkel Bahnhof umgeleitet. Zwischen dem Bahnhof Tullnerfeld und Neulengbach gab es einen Schienenersatzverkehr, ebenso zwischen Wien-Hütteldorf und Neulengbach. Die Züge der Linie S 50 können fuhren nicht.
  • Die Wiener Linien informierten darüber, dass seit vergangenen Samstag sämtliche Schienenräum- und Streufahrzeuge sowie zusätzliche Funkwagen und Kontrollfahrzeuge im Winterdienst unterwegs sind. 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und rund 80 Fahrzeuge stehen zur Verfügung. Damit die Straßenbahnen und Busse beim Morgenauslauf freie Bahn haben und alle Mitarbeiter aus dem Fahrdienst überhaupt zum Dienst auf die Bahnhöfe und zu ihren Fahrzeugen kommen, sind die Wiener Linien mit eigenen Räumfahrzeugen unterwegs. Sie räumen alle Betriebsbahnhöfe und dazugehörigen Flächen.

Kommende Woche wird milder

Nächste Woche dürfte es vorerst einmal mit den sehr winterlichen Verhältnissen in Wien vorbei sein, heißt es bei der Ubimet. Im Flachland taut dann fast der gesamte Schnee weg. Die Temperaturen klettern in den zweistelligen Bereich und sind damit wieder oberhalb des jahreszeitlichen Durchschnitts.