Wetter: Ein kurzer Lichtblick im grauen Herbst
Von Petra Stacher
Ein blauer Himmel, auf dem keine Wolke in Sicht ist. Sonnenstrahlen, die die sich langsam verfärbenden Blätter leuchten lassen. Und angenehme Temperaturen, die zu Spaziergängen einladen, bei denen schon ein bisschen Laub unter den Schuhen raschelt. Stellt man sich nicht so den September, den Altweibersommer vor?
Doch in den vergangenen Tagen ist von schönem Spätsommerwetter keine Spur: Bewölkt, windig, regnerisch und kalt war es, teilweise lagen die Temperaturen schon unter zehn Grad.
Doch der Wetterdienst Ubimet beruhigt: Derzeit liegen die Septemberwerte im normalen Bereich. „Dass wir in diesem Monat wechselnde Wetterphasen haben, ist nichts Ungewöhnliches“, heißt es vom Meteorologen Konstantin Brandes. Geändert habe sich nur, dass Wetterlagen zunehmend beständiger werden: „Oft halten sie sich mehrere Tage.“
Kalte Nordwest-Strömung
So wie jene Nordwest-Strömung, die Österreich schon seit Tagen in einen kalten Mantel hüllt. „Im Großen und Ganzen kann man sagen, so wie es gestern und vorgestern war, so wird es auch heute sein“, gibt Brandes einen Ausblick auf den Mittwoch.
Vielerorts bleibt es regnerisch, der lebhafte Wind aus Nordwest bläst weiterhin und auch die Temperaturen bleiben unterkühlt: 9 bis 18 Grad sind die am Mittwoch erwarteten Höchstwerte. Über die mildesten Temperaturen dürfen sich der Süden des Burgenlands sowie die Südoststeiermark freuen. Am kältesten wird es in den höheren Lagen der Voralpen vom Arlberg bis Mariazell.
Dass im Westen die ersten Berge schon mit Schnee angezuckert sind, sei deshalb kein Wunder: Die Schneefallgrenze lag durch die Kälte bei etwa 1.500 Metern. Nun dürften die Temperaturen aber wieder sanft ansteigen.
Heraus aus dem Tief
„Wir kämpfen uns zögerlich aus dem Tief heraus“, formuliert es Brandes. Der Wind lasse nach und auch die Schauer werden weniger.
Ab morgen, Donnerstag, gibt dann der Altweibersommer für drei Tage ein kurzes Gastspiel: Hier und da könne es zwar noch regnen, weitestgehend bleibe es aber trocken. Schön sonnig wird es vor allem im Westen. Und auch die Temperaturen steigen: Zehn bis 18 Grad sind die prognostizierten Höchstwerte.
Der Freitag verspricht noch ein bisschen besseres Wetter, das ganze Land bleibt trocken. Temperaturmäßig wird wohl die 20-Grad-Marke wieder geknackt. „Aller Voraussicht nach im Westen“, sagt Brandes. Am Samstag sind dann Spitzen bis zu 23 Grad möglich. Dazu gibt es einen Mix aus Sonne und Wolken.
Hoffnung
Dann dürfte sich der Spätsommer aber auch schon wieder verabschieden: Denn am Sonntag zieht das nächste Tief auf. Ob sich der Altweibersommer im September noch einmal bemerkbar macht, ist ungewiss. Besser also die nächsten drei Tage nützen – und dann auf einen goldenen Herbst im Oktober hoffen.