Trotz des Kriegs in der Ukraine: "Airpower" hebt ab wie geplant
Nun ist es fix: Die wegen des Krieges in der Ukraine umstrittene "Airpower" findet heuer doch statt - Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) bestätigte das am Donnerstag bei einem Termin in Graz. "Wir haben die Lage evaluiert. Wir sehen es so, dass wir gerade mit dieser Show zeigen können, was es braucht, um unsere Souveränität und unsere Neutralität zu schützen", begründete die Ressortchefin.
Somit hebt die Flugschau wie geplant am 2. und 3. September in Zeltweg ab. Das ist die zehnte Auflage dieser Veranstaltung, die jedes Mal 200.000 bis 300.000 Besucher in die Obersteiermark lockt. Allerdings - und das war der Ansatz der Kritiker - sieht das Verteidigungsministerium die "Aipower" als militärische Großübung: In Kriegszeiten sei es einfach nicht opportun, eine Flugschau durchzuführen, bei der militärisches Fluggerät präsentiert werde. "Der Krieg in der Ukraine wird auch in der Luft ausgefochten", mahnte etwa KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler in einer Landtagssittzung.
Landesregierung war skeptisch
Auch die ÖVP-SPÖ-Landesregierung wirkte im Vorfeld angesichts des Krieges in Europa wenig euphorisch, die Schau abzuhalten. Das Land Steiermark ist neben dem Bund und Red Bull einer der drei Partner, die die "Airpower" durchführen. Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) betonte im Landtag, sie trage "selbst eine gewisse Skepsis" in sich.
Doch entscheiden müsse der Bund - und das hat Ministerin Tanner nun gemacht. Diese Entscheidung fiel für die "Airpower 2022 ". Die Veranstaltung soll zudem auch umweltfreundlicher werden: Heuer soll 30 Prozent CO2 eingespart werden.
Diese Festlegung ruft heftige Kritik in der Landespolitik hervor. "Das ist ein völlig falsches Signal", bewertet Max Lercher, steirischer Nationalratsabgeordner der SPÖ. "Es zeigt, wie empathielos die ÖVP agiert."
Die Grünen sehen das ähnlich: " Wir haben aktuell nicht nur einen fürchterlichen Krieg in Europa, sondern stehen auch vor einer Klimakatastrophe. Beides lässt die Veranstaltung einer Flugshow mit Kriegsflugzeugen absolut unpassend und in keinster Weise zeitgemäß erscheinen“, rügt Klubobfrau Sandra Krautwaschl. An die Stelle der "Airpower" sollte heuer im Herbst und generell auch langfristig eine "Leistungsschau internationaler Kompetenzträger im Katastrophenschutz" treten.
Robert Reif, Landtagsabgeordneter der Neos, drängt weiter auf eine Verschiebung der "Airpower": "Die Durchführung ist in Kriegszeiten unverantwortlich und eine Verhöhnung gegenüber den Hilfesuchenden und Helfenden in der Region."