Chronik/Österreich

Ein Höhenflug auf steirisch: Rekordzahlen im Tourismus

Auch wenn es nun schon fast Oktober ist und der Herbst – meteorologisch wie astronomisch – längst Einzug gehalten hat: Für Touristiker ist der Sommer noch nicht gelaufen. Ihre Uhren ticken da ein bisschen anders, denn alle Monate zwischen Mai und bis einschließlich Oktober zählen zur Sommersaison. 

Und eben wegen dieser Saison machen sich steirische Tourismusverantwortliche Hoffnungen auf ein neues Rekordjahr.

Eine Zwischenbilanz über zwei Drittel der Sommersaison mutet tatsächlich rekordverdächtig an. Demnach gab es von Mai bis August dieses Jahres bei den Ankünften ein Plus von 3,6 Prozentpunkten: Heuer kamen mehr als 1,9 Millionen Gäste in die Steiermark, das waren gegenüber dem Vergleichszeitraum Mai bis August 2023 um 67.500 mehr.

Fast 6 Millionen Nächtigungen

Das schlug sich natürlich auch der Anzahl der gebuchten Übernachtungen nieder: Es gab mehr als 5,8 Millionen Nächtigungen, das war gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 ein Plus von 162.100 beziehungsweise 2,8 Prozentpunkten.

Da aber bisher 2023 als bestes Jahr der Tourismusgeschichte überhaupt gilt (im gesamten Vorjahr gab es rund 13,2 Millionen Nächtigungen), hoffen die Verantwortlichen nun, diesen Rekord 2024 gleich wieder brechen zu können. „Wir hoffen auf ein starkes Saisonfinale“, betont denn auch Tourismuslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP.) „Bei guter Wetterlage ist sogar ein neuer Saisonrekord möglich.“

Wer mehr ausgibt

Zumal die Herbstreisezeit gerade erst beginnt, eine für die Steiermark wesentliche Jahreszeit – Stichworte Herbstferien, Wanderer und Thermenliebhaber und Weinverkoster: In den vergangenen fünf Jahren gab laut Auswertung von Steiermark Tourismus im Herbst ein Plus von rund zehn Prozent bei Übernachtungen. 

Außerdem gibt ein Herbstgast – statistisch betrachtet – etwas mehr aus als ein Gast im Juli oder August, 178 Euro sind es da pro Tag und Kopf, beim Sommergast ist diese Summe mit 166 Euro etwas niedriger.

Als Hauptmotiv für einen (Kurz-)Urlaub gaben Touristinnen und Touristen, die im Herbst in die Steiermark kamen, „Landschaft und Natur“ an (34 Prozent der Befragten) an, gefolgt von „Wanderwegen“ und „Berge“ (jeweils 29 Prozent) sowie „regionale Speisen und Getränke“ (23 Prozent). 

Kulinarisches Angebot

Entsprechend vielfältig versuchen die Touristiker, die Verlockungen zu gestalten: Das Angebot reicht von Hopfen- und Weinlesefesten im Süden des Bundeslandes über kulinarische Wochen im Westen und dem Ballonfahrertreffen im Osten bis zum Chorfestival in der Obersteiermark.

Woher die Gäste kamen

Doch worauf führen die Experten den bisherigen Erfolg der Sommersaison 2024 zurück? Das liege zum einen am Wetter (heißer August), zum anderen am deutlich messbar gestiegen Interesse von Gästen aus dem Ausland, analysiert Steiermark Tourismus-Geschäftsführer Michael Feiertag: „Die Internationalisierungskampagne zeigt klare Erfolge.“

Zwar kommt das Gros der Sommergäste mit knapp 1,1 Millionen zwischen Mai und August immer noch aus dem Inland, doch der Auslandsmarkt hat stark angezogen: In den ersten vier Monaten der Sommersaison wurden rund 819.700 Ankünfte verzeichnet, das ist gegenüber 2023 ein Plus von 6,6 Prozentpunkten. 

Der Inlandsmarkt wuchs dagegen nur um 1,5 Prozentpunkte. Die Aufenthaltsdauer lag durchschnittlich bei drei Nächten.

Gepunktet haben heuer übrigens auch Beherbergungsbetriebe mit vier oder fünf Sternen: Sie freuten sich über ein Gästeplus von knapp sieben Prozent. Noch mehr zugelegt haben die gewerblichen Ferienwohnungen (plus 9,3 Prozent) sowie die privaten Ferienhäuser (plus 10 Prozent, während die Drei-Stern-Häuser ein Minus von 1,7 Prozentpunkten verzeichneten.