Chronik/Österreich

So läuft das neue Corona-Testsystem in den Bundesländern

Wie angekündigt wird das Testregime in Österreich ab morgen neu aufgestellt. Die dafür nötige Verordnung veröffentlichte das Gesundheitsministerium am späten Mittwochabend. Sie tritt, wie berichtet, mit 1. April in Kraft und gilt vorerst bis 30. Juni.

Grundsätzlich stehen jedem Bürger künftig pro Monat je fünf Gratis-Antigen- und -PCR-Tests zur Verfügung. Für Verdachtsfälle und Bewohner, Besucher sowie Mitarbeiter von vulnerablen Settings gilt dieses limitierte Kontingent nicht. 

Wien

Das "Alles gurgelt"-System sowie die Teststraßen werden in Wien weiter laufen. Das teilte das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) mit. Klar ist nun: Auch Symptome können über das Gurgel-Portal geltend gemacht werden, was den Bezug weiterer Gratis-Testkits ermöglicht.

Grundsätzlich können alle Wienerinnen und Wiener, so wie in der Verordnung des Bundes festgehalten, fünf kontingentierte PCR-Tests pro Monat durchführen. Personen, die noch Gurgel-Testkits aus dem März Zuhause haben, dürfen im April ausnahmsweise zehn kostenlose PCR-Tests verbrauchen.

Tests bei Verdachtsfallabklärungen bei Corona-spezifischen Symptomen sowie beim Freitesten aus einer Quarantäne sind ab dem 5. Tag weiterhin kostenlos und ohne Limit möglich. Ein vorzeitiges Freitesten aus der Quarantäne kann in Wien ab dem 5. Tag (täglich) durchgeführt werden. Ab 1. April ist es möglich, mit dem persönlichen Code von allesgurgelt.at ein Mal pro Monat 5 Gurgeltest-Kits in allen BIPA-Filialen abholen. Dann ist dieser persönliche Code entwertet und kann erst wieder im Folgemonat eingelöst werden.

Die Tests können weiterhin bei Bipa abgeholt werden. Mit Ausnahmegründen, etwa bei Krankenhausbesuchen, wird das Kontingent aber erweitert. In diesem Fall kann man sich bei allesgurgelt.at einloggen und danach einen der Ausnahmegründe anklicken. Für diesen Test erhält man einen personalisierten Barcode, der zum Bezug eines Testsets in der Bipa-Niederlassung berechtigt. Aber auch ein stationäres Testangebot wird es weiter geben, wird betont - etwa für Personen, die einen Gurgeltest aus medizinischen Gründen nicht durchführen können.

Wie die Abwicklung der Tests in Apotheken laufen soll, ist derzeit noch unklar, wie der KURIER berichtet.

Niederösterreich

In Niederösterreich werden auch in Zukunft kostenlose PCR-Tests über "NÖ gurgelt" in fast 250 Filialen der Handelskette Spar angeboten. Darauf hat am Mittwoch Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger- Ludwig (SPÖ) unter Hinweis auf die neue Teststrategie des Bundes verwiesen, die mit Freitag in Kraft tritt. Ab 1. April werden nur mehr die Kosten für je fünf PCR-Tests und Antigen-Tests pro Person und Monat übernommen.

Neben den Spar-Filialen wird es laut Königsberger-Ludwig weiter möglich sein, die Teströhrchen in 34 niederösterreichischen McDonald's-Restaurants abzugeben. Die Landesrätin erinnerte, dass seit dem Start Ende Oktober im Rahmen von "NÖ gurgelt" 5,3 Millionen Tests ausgefolgt worden seien. In der ersten Aprilhälfte soll zudem die Möglichkeit geschaffen werden, sich hier auch aus der behördlichen Absonderung freitesten zu können und nicht nur in den behördlichen Drive-in- und Walk-in-Stationen.

In Niederösterreich bleibt auch die kostenlose Testmöglichkeit in Apotheken bestehen. Das sei nach intensiven Gesprächen sichergestellt worden, teilten Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Donnerstagnachmittag mit.

Oberösterreich

Alle öffentlichen Teststraßen werden in Oberösterreich geschlossen. Die fünf kostenlosen Antigentests werden, wie in ganz Österreich, in den Apotheken zur Verfügung stehen (bundesweit erst ab 9.4.). Die Anmeldung und die Anleitung zur Durchführung der kostenfreien Antigen-Tests wird wie bisher über selbsttest.ooe.gv.at erfolgen.

Sollten noch Restbestände an Antigen-Tests in Gemeinden vorhanden sein, können diese weiterhin an die Bevölkerung verteilt werden. Die fünf kostenlosen PCR-Tests werden über das System von "OÖ gurgelt" bei den SPAR-Märkten ausgegeben oder bei den Apotheken durchgeführt.

Wer im Haushalt noch "alte" PCR-Tests hat, darf davon noch fünf weitere im April verbrauchen. 

Vulnerable Gruppen und deren Angehörige laut Bundesverordnung können darüber hinaus PCR-Tests in den Apotheken durchführen.

Burgenland

Das Land Burgenland kündigte bereits am Montag an, man werde die sechs Impf- und Testzentren mit Ende März schließen. Ab morgen gibt es dann nur noch fünf Gratis-PCR-Tests pro Person und Monat.

Ab 1. April erhält jeder Burgenländer nach einer Registrierung in der Gurgeltest-App (https://test.zmdx.at) pro Person und Monat fünf Gratis-PCR-Tests über die bisherigen Abhol- und Ausgabestellen (Spar, Apotheken). Für Personen, die weder über ein Smartphone noch über einen Internetzugang verfügen, soll es ein alternatives Testangebot über die burgenländischen Apotheken geben. Für Verdachtsfälle sowie Freitestungen stehen im Burgenland wieder die Drive-in-Teststraßen des Roten Kreuzes zur Verfügung. Die Covid-19-Schutzimpfung sei "auch weiterhin gesichert" und werde künftig ausschließlich über die niedergelassenen Ärzte im Burgenland möglich sein.

Da die vom Bund über die Apotheken ausgelieferten Antigen-Schnelltests erst ab 9. April zur Verfügung stehen werden, bietet das Burgenland als einziges Bundesland eine Übergangslösung an: 1. bis 9. April gibt es in den BITZ (Burgenländische Impf- und Testzentren) die Möglichkeit kostenloser Antigen-Schnelltests nach der neuen Bundesvorgabe.

Steiermark

"Alles gurgelt" wird in der Steiermark eingestellt – das führt nun zu einem Problem des Unternehmens, das erst im Vorjahr eigens ein Labor dafür hochgezogen hat: Das Zentrum für molekulare Diagnostik hat laut eigenen Angaben nun einen Schaden von bis zu zwei Millionen Euro. Das Problem dahinter: Sie werden bezahlt, wenn die Tests ausgewertet sind – doch laut Land Steiermark haben die Steirer die PCR-Kits gehortet – geschätzt wird, dass 900.000 bis eine Million Stück zwar in den Apotheken abgeholt wurden – aber nie retourniert worden sind.

Das Einstellen von "Alles gurgelt" ist doppelt pikant: Zuletzt war Freitesten aus der Quarantäne nur noch damit möglich – weil das behördliche Freitesten überlastet war. Das Problem wird sich wohl aber mit den neuen Quarantäneregeln lösen.

Die Steiermark hat von Beginn an hauptsächlich auf die Apotheken und auf Teststraßen gesetzt – "Alles gurgelt" kam erst relativ spät. Sowohl die PCR- als auch die Antigentests werden in den Apotheken ausgegeben bzw. gemacht.

Kärnten

In Kärnten sorgte das späte Einlangen, am Donnerstag um 8.32 Uhr, für wenig Freude. "Wieder einmal habe man aus den Medien über weiters geplante Schritte erfahren müssen", hieß es auf KURIER-Anfrage. An den Details für das Bundesland wurde am Donnerstagvormittag mit Hochdruck gearbeitet.

Die Vorgehensweise des Bundes kritisiert man in Kärnten aber lautstark. „Zum wiederholten Mal sind wir bis wenige Stunden vor Inkrafttreten einer neuen Verordnung im Dunkeln gelassen worden“, erklärte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). „Es ist alles andere als vertrauensbildend, wenn wir als Bundesländer unserer Bevölkerung nicht früh genug sagen können, wie am nächsten Tag das Testprozedere über die Bühne gehen kann

In der Landeshauptstadt Kärntens macht sich das veränderte Testangebot wie folgt bemerkbar: Mit ersten April werden die Testcontainer am Neuen Platz, beim Sportpark, am Minimundus Parkplatz und in der Schleppe Kurve geschlossen. Weitere Anpassungen können folgen.

Seitens der Stadt wird daher empfohlen, sich im Vorfeld zu einem Testcontainerbesuch auf der Homepage der Landeshauptstadt (www.klagenfurt.at) über das jeweils aktuelle Testangebot zu informieren. Auch steht das Bürgerservice im Magistrat unter der Telefonnummer 0463 / 537-2750 für nähere Auskünfte zur Verfügung.

Salzburg

In Salzburg gibt es ab April drei Säulen: Erstens können über "Alles Gurgelt" fünf PCR-Tests pro Monat für Zuhause bezogen werden. Testkits liegen weiterhin bei Spar oder McDonald´s-Partnern auf. Aufrecht bleiben parallel dazu die PCR-Testmöglichkeiten in Apotheken. Von den Rotkreuz-Teststationen sind nur noch die Drive-In-Spuren für Verdachtsfälle (nach behördlicher Anmeldung) offen. Wohnzimmer-Tests gibt es maximal fünf pro Monat über die Apotheken.

Tirol

In Tirol sollen die zusätzlichen kostenlosen Tests für vulnerable Personengruppen jedenfalls als PCR-Gurgeltest angeboten werden. Diese würden ebenfalls im System von „Tirol gurgelt“ bzw. über die Apotheken (für Personen ohne Möglichkeit zur elektronischen Abwicklung) zur Verfügung stehen. Das Testergebnis könne dann auch wieder in der Apotheke abgeholt werden. Mehr als fünf Tests werde das digitale System nicht zulassen. Für Verdachtsfälle stünden zudem weiterhin kostenlose PCR-Testmöglichkeiten in den elf Screeningstraßen des Landes zur Verfügung.

Vorarlberg

"Vorarlberg ist für die Umsetzung der neuen Strategie des Bundes gut vorbereitet“, betont Landesrat Christian Gantner. „PCR-Screening-Testungen sind über ‚Vorarlberg gurgelt‘ möglich. Dadurch gibt es in unserem Land mit insgesamt 172 Annahme- und Abgabestellen in 96 Gemeinden weiterhin ein flächendeckendes, wohnortnahes PCR-Testangebot." Die Antigen-Schnelltests können ab 11. April über die Apotheken bezogen werden.

Für die PCR-Gurgel-Selbsttests ist eine einmalige Registrierung auf www.vorarlberg.at/vorarlberggurgelt erforderlich.

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