Chronik/Österreich

Schneechaos: Streit wegen Schneeräumung führte zu Cobra-Einsatz

  • In Oberösterreich, Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark gilt weiterhin Lawinenwarnstufe fünf.
  • Eine Westbahn-Strecke in Salzburg ist nach einem Lawinenabgang unterbrochen und bis zumindest morgen gesperrt.
  • Die jüngsten Neuschneemengen haben mancherorts bereits sehr extreme Werte erreicht.
  • In Oberösterreich sind die Orte Hallstatt und Obertraun wegen Lawinengefahr nicht erreichbar. Gosau ist von Salzburg aus erreichbar.
  • In Tirol sind nach wie vor etliche Orte nicht erreichbar, darunter etwa Kühtai, Galtür und Hochfügen.
  • Galtür im Tiroler Paznauntal ist hingegen am Donnerstag wieder erreichbar gewesen.
  • In Salzburg sind 18 Schulen geschlossen, in Oberösterreich 17, in der Obersteiermark neun.
  • In Salzburg und Niederösterreich sind rund 900 Haushalte ohne Strom.
  • Am Mittwoch gab es das nächste Todesopfer: Ein 16-Jähriger wurde in St. Anton am Arlberg verschüttet.

In Teilen der Steiermark, Ober- und Niederösterreichs sowie Salzburgs hat am Donnerstag weiterhin die höchste Lawinenwarnstufe 5 gegolten. Mehrere Orte waren nicht erreichbar, Hunderte Haushalte ohne Strom und einige Schulen blieben zu. Die Neuschneemengen der vergangenen Tage erreichten regional Höhen wie nur alle 30 bis 100 Jahre. Nachhaltige Entspannung erwartete die ZAMG erst ab Dienstag.

In den steirischen Nordalpen blieb die höchste Lawinenwarnstufe 5 aufrecht. In Teilen der Obersteiermark schneite es weiter, doch für Freitag wurde ein Wetterfenster mit leichter Entspannung prognostiziert. Die Behörden wollten zusammen mit dem Bundesheer und Hubschraubern des Innenministeriums 35 Erkundungs- und Versorgungsflüge durchführen.

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Fast im ganzen Bundesland Salzburg bestand auch am Donnerstag große bis sehr große Lawinengefahr. Die höchste Warnstufe 5 gab es erneut für einen schmalen Streifen im Bereich der Nordalpen vom nördlichen Pinzgau über das Hagen- und Tennengebirge bis zum Gosaukamm, hieß es im Lawinenwarnbericht des Landes. Die Westbahn-Strecke war gleich an zwei Stellen unterbrochen, und zwar im Bereich Pass Lueg nach einem Lawinenabgang und weiter zwischen Saalfelden und Hochfilzen. Auch etliche Straßen blieben weiterhin gesperrt, etwa die Pinzgauer Bundesstraße zwischen Lofer und Saalfelden.

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Orte abgeschnitten

In Tirol sind nach wie vor etliche Orte nicht erreichbar, darunter etwa Kühtai, Galtür und Hochfügen. Neu hinzu kamen nach Angaben des Landes einzelne Weiler in den Gemeinden Alpbach, Söll und Ellmau. Siedlungsräume seien jedoch keine gefährdet.

In Zell am See in Salzburg sind neun Wintersportler am Mittwoch auf der Schmittenhöhe ins Gelände abseits der gesicherten Skipisten eingefahren und schließlich in einem Graben steckengeblieben. Zwölf Bergretter eilten den unverletzten Variantenfahrern aus Polen, Ungarn, Russland und der Ukraine zu Hilfe. Es gelang ihnen, trotz der akuten Lawinengefahr die Gruppe zu erreichen und sie ins Tal zu begleiten.

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