Salzburg: Mitarbeiter gekündigt, weil Absonderungsbescheid nicht kam
Von Teresa Sturm
Um die 25.000 Personen bekommen derzeit täglich in Österreich einen positiven Corona-Test. Aufgrund der Menge dauert es oft lange, bis der Quarantänebescheid bei den Betroffenen ankommt.
So gäbe es laut Ö1-Morgenjournal viele Infizierte in Salzburg, die über eine Woche lang keinen Absonderungsbescheid bekommen. Mehrere Fälle seien bereits bei der Arbeiterkammer eingelangt, bei denen dies sogar zu einer Kündigung geführt habe. Laut Peter Eder, Präsident der Arbeiterkammer Salzburg, hätten die Behörden vorbereitend agieren müssen. „Wir haben mittlerweile Kündigungen, weil Bescheide nicht einlangen.“ Auch seien Fälle bekannt, wo Betroffene ihren Urlaub aufbrauchen mussten, um sich in Quarantäne zu begeben.
Das Land versucht jetzt mit einem eigenen Datensystem den Prozess zu beschleunigen. Demnach sollen Infizierte selbst auf einer Website ihre Daten eingeben. Der Absonderungsprozess kommt dann via SMS.
Noch kein bundesweites Problem
Noch ist das kein Problem, das mehrere Bundesländer betrifft. Laut Arbeiterkammer NÖ (AK NÖ) gäbe es hier etwa wenig Fälle, die mit einem verspäteten Absonderungsbescheid zusammenhängen. Einen aktuellen Fall gäbe es jedoch, wo eine Person für die Zeit ihrer Absonderung ihren Urlaub hätte "hergeben" müssen. "Wir werden für die Betroffene intervenieren", heißt es von der AK NÖ.
"Wenn die Gesundheitsbehörde mich von der Quarantäne informiert, weil ich einen positiven PCR-Test habe, dann ist das zu beachten, es kann auch mündliche Bescheide geben. Urlaub muss vereinbart werden und der Erholung dienen, das liegt bei einer Absonderung keinesfalls vor", sagt dazu Doris Rauscher-Kalod, Leiterin der Abteilung Arbeits- und Sozialrecht der AK NÖ.
"In diesen Fällen werden wir die ArbeitnehmerInnen bei der Geltendmachung ihrer Ansprüche unterstützen. Gefordert ist natürlich eine korrekte zeitgerechte Information durch die Behörden, das beginnt bei den Testresultaten und endet bei den Bescheiden. Denn ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen benötigen rasch die formelle Abwicklung, um Konflikte und Rechtsunsicherheit zu vermeiden."
Oberösterreich
Weil die Behörden wegen der hohen Fallzahlen nicht mehr nachkommen, stellt das Land Oberösterreich sein Contact-Tracing um. Künftig sollen nur mehr positiv Getestete kontaktiert werden. Diese müssen dann in Quarantäne und sind aufgefordert, selbst jene Menschen zu verständigen, mit denen sie in den vergangenen Tagen Kontakt hatten.
Laut eines Bericht der Tageszeitung der Standard schränken auch die Steiermark, Tirol und Salzburg das Contact-Tracing weiter ein.