Chronik/Österreich

Ostermann: "Hohe Infektionszahlen beschäftigen uns noch etwas"

58.583 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Diesen Rekordwert gab es am vergangenen Mittwoch und auch morgen ist wohl wieder ein neuer Rekord zu erwarten. Und geht es nach den Berechnungen des Covid-Prognosekonsortiums, so wird Österreich auch noch einige Zeit mit solch hohen Infektionszahlen leben müssen. Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH und Teil des Prognosekonsortiums sagt im Ö1-Morgenjournal dazu: "Wir gehen davon aus, dass wir eine Situation haben werden, bei der die Zahlen weiterhin so hoch bleiben, wie sie jetzt sind."

Gewisse Unsicherheiten gibt es gegen Ende des Zeitraumes, aber Ostermann sagt auch klar: "Die Situation in den Spitälern wird vorerst nicht besser. Auch aufgrund der hohen Zahlen der Vorwoche, die sich erst jetzt in den Spitälern zeigen werden." Hoffnung gibt es, sobald ein vorläufiges Plateau erreicht wurde. "Wenn die Zahlen stabil bleiben, dann wird sich auch die Lage in den Krankenhäusern etwas entspannen", so der Gesundheit-Österreich-Geschäftsführer.

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Am heutigen Dienstag laufen nun die Berechnungen. Erst am Abend liegt eine Modellrechnung vor, die dann am Mittwoch veröffentlicht wird und auch als Grundlage für die Gecko-Kommission dient.

"Schnittstellen bearbeiten"

Der Krisenstab Gecko ist, geht es nach Ostermann, nicht das Problem in der aktuellen Corona-Bewältigung. Vielmehr braucht es klare Regeln für die einzelnen Kommissionen: "Wir müssen die Schnittstellen der einzelnen Gremien bearbeiten und den Kommissionen ganz klar sagen, was ihre Aufgabe ist. Wir haben gewisse Überschneidungen und da braucht es eine klare Struktur." Die Corona-Kommission spricht beispielsweise sehr allgemeine Empfehlungen aus, und danach "wäre es wichtig, über Gecko Präzisierungen vorzunehmen und letztlich auch zu sagen, wo habe ich Widersprüche".

Dass man in der Gecko nicht immer in bestem Einvernehmen ist und auch mit den Vorgängen in der Politik nicht immer glücklich ist, gehört dazu, meint Ostermann: "In der Wissenschaft hat man manchmal unterschiedliche Sichtweisen. Das ist aber auch wichtig. Gute wissenschaftliche Beratung heißt ja nicht, dass alle der gleichen Meinung sind. Und es bedeutet auch nicht, dass man politische Entscheidungen zwingend gut heißt."

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Wo tatsächlich Einigkeit besteht, ist bei der bevorstehenden Wiedereinführung der Maskenpflicht in Innenräumen. Anders sieht das bei der angekündigten Verkürzung oder gar Aufhebung der Quarantäne aus. Ostermann: "Ein Corona-positiver Mensch soll nach Möglichkeit nicht mit Patienten und schon gar nicht mit vulnerablen Gruppen in Berührung kommen."

Was für Ostermann in dieser Sache wichtig ist: "Hier sieht man, dass Gecko eine gesamtstaatliche Strategie aufzustellen hat. Und man will natürlich das Optimum erzielen." Das Optimum wäre, so Ostermann, dass Personen so lange in Quarantäne sind, solange sie Symptome haben und Infektiös sind. Sobald sie das nicht mehr sind, stehen sie zur Verfügung.

Auf die Frage, ob die Quarantäne nach fünf Tagen fix beendet wird, sagt Ostermann: "Es braucht hier eine kluge Regelung, die nicht eindimensional ist, sondern verschiedene Entscheidungswege zulässt."

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