Operation Luxor: Farid Hafez bekommt Unterstützung
Politikwissenschafter Farid Hafez gilt als Schlüsselfigur bei den Ermittlungen gegen die Muslimbruderschaft in Österreich. Er ist zudem der prominenteste Beschuldigte in der Causa. Schon einmal stellten sich heimische Akademiker in einem offenen Brief hinter ihn. Jetzt tun das 350 weitere aus aller Welt.
Die Kollegen, viele stammen aus den USA (Hafez hat neben der Uni Salzburg auch eine Anstellung an der Georgetown University, Anm.), kritisieren in ihrer Unterstützungserklärung die Operation Luxor. Man habe nach dem Terroranschlag die Atmosphäre der Angst genutzt, um die „größte Razzia in Österreich seit dem Zweiten Weltkrieg“ zu legitimieren, schreiben sie. Die Razzien seien ein Zeichen für die Verschärfung der „staatlichen Islamophobie“ in Österreich. Die Ermittlungen würden zur Einschüchterung dienen.
„Viele Akademiker sind an mich herangetreten und wollten mich unterstützen“, sagt Hafez. „Das tut gut. Die Anschuldigungen sind erstunken und erlogen.“
Konkret wird Hafez Terrorfinanzierung, Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Geldwäsche vorgeworfen. Grundlage für den Verdacht sind Telefonüberwachungen.
Auswirkungen
Seit der Razzia am 9. November des Vorjahres wurden seine Konten eingefroren. Zudem sei er von Veranstaltungen und Vorlesungen wieder ausgeladen worden. Die Kosten für seinen Anwalt hätte er ohne Unterstützer nicht tragen können, sagt er.
Insgesamt gelten mehr als 100 Personen als Beschuldigte, der Ermittlungsakt umfasst Tausende Seiten. In Untersuchungshaft befindet sich kein Verdächtiger. Aktuell werden aber ihre Konten durchleuchtet, zudem elektronische Geräte ausgewertet.
Für Hafez’ Unterstützer ist klar: Der Staatsanwalt müsse den Fall endlich abschließen. Ihre Botschaft wollen sie an die heimischen Spitzenpolitiker schicken.