Chronik/Österreich

Risiko für Schülergesundheit: Schulbuffet-Check enthüllt Mängel

Fast jeder zweite Schüler über zehn Jahren kommt mit leerem Magen, also ohne Frühstück, zum Unterricht.

Wer von ihnen auch keine Jause mit hat, ist auf ein Schulbuffet angewiesen. Knapp ein Drittel der mittleren und höheren Schulen hat aber kein Buffet, und wenn es eines gibt, wird kaum kontrolliert, was die Kinder und Jugendlichen dort zu kaufen bekommen, geht aus einer aktuellen Studie der Initiative für ein gesundes Leben SIPCAN hervor.

Pausenverkauf nimmt ab

Von den 615.000 Schülern an österreichischen Mittelschulen, Gymnasien und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) kommen rund 250.000 (40 Prozent) ohne Frühstück zum Unterricht. Die Jause wird dann zur ersten Energiezufuhr. Wer diese nicht von zuhause mitbringt, findet zwar in unmittelbarer Nähe zur Schule durchschnittlich drei Einkaufsmöglichkeiten - vom Supermarkt über Bäckereien bis hin zum Imbissstand -, während des Schultages stellt der Pausenverkauf aber dann meist die einzige Möglichkeit dar, sich etwas zu essen oder trinken zu besorgen.

Allerdings wird nur an 71 Prozent der Schulen der Sekundarstufe I und II ein Pausenverkauf angeboten, vor der Pandemie lag der Wert noch bei 81 Prozent. Fast flächendeckend mit einem Buffet versorgt sind Gymnasien (96 Prozent), bei den Mittelschulen und BMHS sind es jedoch nur mehr zwei Drittel. Das heißt, dass 130.000 Schülern über zehn Jahren keine Möglichkeit haben, in der Pause etwas zu essen einzukaufen, geht aus der SIPCAN-Studie hervor, die am Mittwoch in Salzburg präsentiert wurde.

Keine Kontrolle des Warenangebots

Allerdings fehlt an vier von fünf Schulen jegliche externe Kontrolle des Warenangebotes. "Das heißt, dass die davon betroffenen 380.000 Schüler mit großer Wahrscheinlichkeit am Pausenverkauf vor allem helles Gebäck mit fetter Wurst, fett- und zuckerreiche Mehlspeisen, Süßigkeiten und Limonaden angeboten bekommen", heißt es in der Presseunterlage.

SIPCAN bietet Schulen und Verpflegungsbetrieben einen "Schulbuffet-Check" an, mit dem das Angebot am Schulbuffet optimiert werden kann. "Im vergangenen Schuljahr haben über 100.000 Kinder und Jugendliche in ganz Österreich von unserem Schulbuffet-Check profitiert", sagte SIPCAN-Vorstand Friedrich Hoppichler. Da das Programm nun auch als "Teleprojekt" angeboten werde, könne jetzt jede Schule in Österreich - unabhängig von der geografischen Lage - daran teilnehmen.