Minus 15 Prozent: Weniger Führerscheine im Vorjahr ausgestellt
154.974 Führerscheine sind laut Statistik Austria im Vorjahr ausgestellt worden. Gegenüber 2021 bedeutete dies einen Rückgang um sieben Prozent, gegenüber den Jahren vor der Corona-Pandemie waren es aber noch deutlich mehr. So wurden 2019 151.477 Führerscheine ausgestellt, berichtete die Statistik Austria am Mittwoch.
Der Rückgang geht großteils auf das Konto der "regulären B-Klasse" mit minus 15 Prozent, ein Plus gab es bei L17-Scheinen sowie bei den C- und D-Klassen.
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Der Erwerb von klassischen B-Lenkberechtigungen ab 18 war 2022 nicht sonderlich attraktiv. 51.819 Menschen holten sich auf diese Weise einen Führerschein, gegenüber 2021 um 9.293 Scheine oder 15 Prozent weniger. Seit Beginn der digitalen Aufzeichnungen im Jahr 2006 war dies der zweitniedrigste Wert, nur das erste Pandemiejahr 2020 war mit 49.933 erworbenen B-Lenkberechtigungen noch schwächer.
Im Gegensatz dazu setzte sich der Trend zum L17-Führerschein (Klasse BV, vorgezogene Lenkberechtigung für Pkw ab dem Alter von 17 Jahren) fort. Die L17-Neuerwerbungen nahmen 2022 im Vergleich zu 2021 geringfügig zu (30.916, plus 0,2 Prozent) und stiegen damit auf den höchsten Wert seit 2006. 2022 holten sich somit bereits 37 Prozent der Pkw-Führerscheinneulinge die B-Klasse in Form eines L17-Scheins, vor zehn Jahren waren es erst 26 Prozent.
L17-Lenker variieren
Der Anteil des L17 an der B-Klasse variierte sehr stark je nach dem Bundesland der Ausstellbehörde. Im Burgenland erwarben 2022 bereits 57 Prozent die B-Klasse per L17, es folgten Niederösterreich (50 Prozent) und Kärnten (48 Prozent). In Wien lag der Anteil hingegen nur bei zwölf Prozent und in Vorarlberg bei 17 Prozent.
Die Zahl der erworbenen Moped-Führerscheine (AM) nahm im Vergleich zum Jahr 2021 um fünf Prozent ab und war mit 27.876 so niedrig wie noch nie seit der Einführung dieser Lenkberechtigungsklasse im Jahr 2013. 2022 erwarben aber 31 Prozent aller 15-Jährigen die AM-Klasse, wobei der Anteil in der Steiermark mit 43 Prozent am höchsten und in Wien mit zwei Prozent am niedrigsten war.
Ein Plus von vier Prozent verzeichneten 2022 im Vergleich zu 2021 die C-Klassen (Lkw und Lkw-Anhänger): Mit 11.359 ausgestellten Lenkberechtigungen wurde somit der höchste Wert der vergangenen zwölf Jahre erreicht. Der Frauenanteil bei den Lkw-Lenkberechtigungen (C und C1) war mit zehn Prozent der zweithöchste seit 2006.
Ebenso wurde eine Zunahme bei den D-Klassen (Omnibus) registriert: 2022 wurden mit einem Plus von 32 Prozent im Vergleich zum Jahr davor 1.419 Lenkberechtigungen für die D-Klassen (Omnibus und Omnibus Anhänger) ausgestellt (2021: 1.072).
Im Gegensatz dazu sank im Jahr 2022 die Zahl der A-Klassen-Lenkberechtigungen (Motorrad: A, A1, A2). Mit 21.315 Lenkberechtigungen für die A-Klassen wurden um acht Prozent weniger als 2021 ausgestellt, jedoch noch immer deutlich mehr (plus 22 Prozent) als in den Jahren vor der Pandemie, wo es im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2019 17.427 A-Scheine ausgestellt wurden.