Marius Hladik ist neuer Bundesschulsprecher
„Es ist eine ganz große Verantwortung.“ Marius Hladik vertritt in seiner Funktion als Bundesschulsprecher ab sofort alle Schülerinnen und Schüler in ganz Österreich. Gemeinsam mit Charlotte Stütz, der Bundesobfrau der Schülerunion, stellt er Forderungen um der „idealen Schule für alle“ ein Stück näher zu kommen.
Es sind Forderungen, die nicht neu sind und die Schülerunion schon eine Zeitlang beschäftigen. Vorgängerin Flora Schmudermayer verlangte beispielsweise bereits die Einführung des Lehrgangs „Demokratiebildung“, die nun auch Marius Hladik vorantreiben will. Der gebürtige Schwechater maturiert noch dieses Jahr an der HTL Rennweg.
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KI als Möglichkeit und Risiko
Es sind vier Schwerpunkte, die der diesjährige Maturant mit seinem Programm setzt: Digitalisierung, Öffentlicher Nahverkehr und Umweltbewusstsein, Lehrplanoptimierung und Individualisierung. Speziell pocht Marius Hladik dabei auf die fächerübergreifende Einbindung von KI in den Unterricht sowie eine nötige Sensibilisierung der Lernenden.
Bei der Anwendung von KI eine klare Grenze zu ziehen, ist jedoch schwierig: Mit richtigen Befehlen können Systeme wie ChatGPT mittlerweile Texte nach den genauen Vorstellungen des Anwenders generieren. Auch der Prozess der Ideenfindung sowie des eigenen Denkens geht dabei immer mehr verloren.
Die Entscheidung, die Matura analog oder digital abzulegen, soll seiner Meinung nach zukünftig den Maturantinnen und Maturanten überlassen werden.
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Von der Schulbank in die Realität
„Wie bewerbe ich mich bei einem Job? Wie miete ich eine Wohnung?“: Diese Fragen stellen sich viele Absolventinnen und Absolventen, wenn sie von der Schulbank ins „echte“ Leben treten. Der Bundesschulsprecher möchte mit der Einführung des Pflichtfachs „Wirtschafts- und Finanzbildung“ Veränderung schaffen.
Ab Beginn der zweiten Sekundarstufe soll das Fach die Schülerinnen und Schüler zwei Jahre lang begleiten – als Zusatz. „Man ist dann zwar länger in der Schule, aber lernt dafür auch etwas fürs Leben“, betont er im Interview mit dem KURIER.
Zu den ohnehin längeren Schulzeiten in der Oberstufe kommen demnach weitere Schulstunden hinzu. Zudem boomt das Lernen außerhalb der Schulzeit immer mehr. Fast ein Drittel aller Schülerinnen und Schüler müssen externen Nachhilfeunterricht in Anspruch nehmen – das kostet nicht nur, es nimmt auch noch viel Zeit in Anspruch.
Forderungen und Zurückhaltung
Die Einführung eines bundesweiten Schülertickets in Österreich für 365 Euro und eine flächendeckende Einführung der modularen Oberstufe zählen zu weiteren wesentlichen Forderungen des Bundesschulsprechers. Auf die brisante Diskussion zum Thema „strengere Kleiderordnung an Schulen“ reagiert der 18-Jährige allerdings zurückhaltend.
Zuletzt sorgte die Einführung einer Kleidervorschrift an einem Stockerauer Gymnasium für Aufregung. Dazu meint Marius Hladik nur „Kleiderordung stärkt Zusammenhalt, jede Schule soll das für sich entscheiden.“
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