Kärnten startete Impfaktion: "Ich bin sehr glücklich"
Hildegard Strempfl war unter den Ersten. "Es hat gar nicht weh getan", schmunzelte die Kärntnerin: Die Seniorin erhielt Samstagvormittag in Klagenfurt die erste Impfung gegen das Corona-Virus, in drei Wochen bekommt sie die zweite Injektion. "Ich bin sehr glücklich", versicherte Strempfl nach ihrem Impftermin.
25.000 wollen die Impfung
Kärnten hat es als erstes Bundesland geschafft, auch Impfungen für Über-80-Jährige zu ermöglichen, die nicht in Heimen leben. Verglichen mit eher langwierigen Umsetzungen in anderen Bundesländern - in der Steiermark etwa überlegen die offiziellen Stellen noch, wie an die Zielgruppe heran zu kommen sei - ging die Umsetzung in Kärnten umkompliziert: Interessierte wurden über die Gemeinden aufgerufen, sich zu melden - die Frist lief bis Donnerstag.
Das Interesse war enorm: Es gab 25.000 Anmeldungen, doch für dieses erste Wochenende standen nur 1.800 Impfdosen zur Verfügung. Für das erste Quartal hat Kärnten 40.000 Dosen bestellt.
OÖ fast ausgebucht
In Oberösterreich startete die Anmeldung am Freitag: Schon bis Freitagabend haben sich 8.840 Personen auf die Liste setzen lassen. Insgesamt sind für die ersten Corona-Impfungen der Über-80-Jährigen, die nicht in einem Seniorenwohnheim wohnen, 14.400 Termine im Bundesland zu vergeben - bis Samstagvormittag waren davon nur noch 170 Termine frei.
Die Über-80-Jährigen können sich jedoch auch weiterhin für eine Impfung registrieren. Sie kommen dann ebenfalls auf die Warteliste und bekommen durch ein Vormerksystem einen Impftermin, wenn weiterer Impfstoff eintrifft.
Geplant ist laut Georg Steiner von der Gesundheitskasse Kärnten (ÖGK), alle Angemeldeten an den kommenden Wochenenden zu impfen. Er freut sich über den großen Zuspruch der Senioren. "Corona hat unser aller Leben verändert. Die Schutzimpfung ist das Mittel, um die Pandemie wirkungsvoll zu beenden."
Noch keine Hausbesuche
Geimpft wurde - und wird in den kommenden Wochen - in Klagenfurt sowie mehreren Bezirkshauptstädten, und zwar in den Außenstellen der ÖGK. Das setzt eine gewisse Mobilität der Pensionisten voraus: Aufgrund der derzeit vorhandenen Impfstoffes von Pfizer/Biontech seien Hausbesuche zu bettlägrigen Personen derzeit nicht möglich, bedauert Steiner.
Impfen mit Termin
Elf Impfteams waren am Samstag im Einsatz, organisiert und abgewickelt wird die Aktion von ÖGK, Rotem Kreuz und Ärztekammer. Geimpft wird nur, wer angemeldet ist, mitzubringen sind E-Card und der Ausweis. Eine Begleitperson darf mitkommen, es gelten die allgemeinen Corona-Schutzmaßnahmen wie Masken- und Abstandspflicht.