Kärnten: Aufräumarbeiten im Katastrophengebiet machen Fortschritte
Die Aufräumarbeiten im Kärntner Unwetter-Katastrophengebiet sind am Freitag fortgesetzt worden. Ein neuer Katastrophenzug, dieses Mal der aus dem Bezirk Spittal/Drau, war mit knapp 160 Frauen und Männern sowie 22 Fahrzeugen im Einsatz.
Die von der Außenwelt abgeschnittene Gemeinde Arriach konnte inzwischen mit geländetauglichen Einsatzfahrzeugen erreicht werden, dringend benötigtes schweres Gerät kann aber noch nicht passieren.
Die Zivilschutzwarnung für die betroffenen Gemeinden Treffen am Ossiacher See und Arriach im Bezirk Villach-Land war zu Mittag weiter aufrecht. Für Teile von Treffen könnte sie demnächst aufgehoben werden, sagte Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ) nach einer außerordentlichen Sitzung der Landesregierung vor Journalisten. Die Bevölkerung dort wäre dann nicht mehr dazu aufgerufen, im Haus zu bleiben.
Bei der Wiederherstellung der Infrastruktur gab es Fortschritte. Nur mehr vereinzelt waren Haushalte ohne Strom. Der Mobilfunk funktionierte wieder sehr gut. Mit der Wasserversorgung gab es noch Probleme, Leitungswasser musste, sofern vorhanden, wegen Keimgefahr abgekocht werden.
Bei der Straßeninfrastruktur kam man weiter, von einer Freigabe der teilweise zerstörten Straßen durch das Gegendtal und nach Arriach für den Zivilverkehr war man aber noch einige Tage entfernt. Nach wie vor gab es zahlreiche Schadstellen, rund 50 Lkw und Bagger waren im Einsatz. Der Afritzer Bach war bei der Abzweigung nach Arriach noch immer nicht ins Bachbett zurückgekehrt.
Am Freitag wurde eine Struktur geschaffen, um die Hilfe von Freiwilligen, die keiner Einsatzorganisation angehören, zu organisieren. „Wir sind dankbar für jede Unterstützung und es ist großartig, dass so viele Menschen mit anpacken wollen. Es ist aber äußerst wichtig, dass die Freiwilligenhilfe koordiniert und möglichst sicher abläuft“, sagte der Bezirkshauptmann von Villach-Land, Bernd Riepan, in einer Aussendung des Landespressediensts.
An der Ortseinfahrt von Treffen können sich Freiwillige beim Feuerwehrfahrzeug mit der Aufschrift „Freiwilligenhilfe“ melden. Mitgebracht werden sollen festes Schuhwerk, Arbeitshandschuhe sowie Sonnenschutz und Kopfbedeckung.
In der Landesregierung wurde am Freitag mit Vertretern der Opposition über Maßnahmen beraten, es geht vor allem um finanzielle Hilfen für die betroffenen Gemeinden und Privatpersonen. An den Bund geht ein Brief mit der Bitte um finanzielle Mittel zusätzlich zum Katastrophenfonds. Wie viel Geld es brauchen wird, war dabei weiter unklar. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) berichtete, Verteidigungsministerin Claudia Tanner (ÖVP) habe die weitere Unterstützung durch das Bundesheer zugesichert.