Chronik/Österreich

HPV-Impfaktion für unter 30-Jährige? Plakolm ist dafür

Vor einem Jahr hat die Regierung die Altersgrenze für die kostenlose HPV-Impfung auf 21 Jahre angehoben. Claudia Plakolm, die sich als Jugendstaatssekretärin und als Obfrau der Jungen ÖVP für das Thema einsetzt, zieht im KURIER-Gespräch eine positive Bilanz.

Die Zahl der Impfungen bei den 12- bis 21-Jährigen habe sich versechsfacht, sagt sie. Zuvor gab es rund 100 HPV-Impfungen pro Monat, jetzt sind es rund 600 pro Monat. In Summe wurden zwischen Februar und Dezember 2023 rund 80.000 Impfdosen verabreicht.

Plakolm wünscht sich nun eine „einmalige Nachholaktion für unter 30-Jährige“, um flächendeckend mehr junge Menschen vor Krebs zu schützen, wie sie sagt. Es gebe auch schon Gespräche mit dem Gesundheitsminister.

HPV ist nicht nur Frauensache

Die Staatssekretärin betont: „Jede und jeder Einzelne, die oder der das Angebot kennt und wahrnimmt, ist eine große Hilfe, um Gebärmutterhalskrebs zu besiegen.“ Sie spricht dabei alle an – Mädchen und Burschen, Frauen und Männer. Denn Gebärmutterhalskrebs ist nicht die einzige Krebsart, die von Humanen Papillomaviren (HPV) ausgelöst werden kann.

Eine Infektion kann auch zu Tumoren an Kopf und Hals oder an männlichen Geschlechtsorganen führen.

Weil dieser Umstand – gerade unter Männern – noch zu wenig bekannt ist, hat die Junge ÖVP im Vorfeld des Welt-HPV-Tages am kommenden Montag (4. März) eine Kampagne gemacht: So wurde etwa ein Profil auf der Dating-Plattform Tinder angelegt und zum Valentinstag Einladungen zu einem „HPV-Schutz-Date“ verschickt.

Die HPV-Impfung ist im Kinder-Impfprogramm enthalten und erst seit Februar 2023 für alle unter 21 Jahre gratis. Ansonsten kostet der Schutz, bestehend aus zwei Teilimpfungen, insgesamt rund 620 Euro, in manchen Ländern gibt es günstigere Tarife.

Eine Durchimpfungsquote für Österreich ist nicht bekannt. Laut WHO könnte das Virus bei 90 Prozent ausgerottet sein.