Chronik/Österreich

Günther Platter zu Chats: "Habe diese 104 Seiten nicht gelesen"

Donnerstagnacht war es nach der Krisensitzung der VP-Granden in Wien an Günther Platter, stellvertretend für die Länderchefs Bundeskanzler Sebastian Kurz den Rücken zu stärken. Man stehe "hundertprozentig" hinter dem Parteiobmann, versicherte der Tiroler Landeshauptmann.

Fragen waren nach dem Statement keine zugelassen. Freitagmittag wollte der KURIER bei einer Pressekonferenz zum Treffen der Landesfinanzreferenten im Tiroler Stams von Platter wissen, was ihm als längstdienenden aktiven Landeshauptmann beim Durchlesen der Chatprotokolle durch den Kopf gegangen ist, auf denen die schweren Vorwürfe gegen Kurz und sein engstes Umfeld fußen.

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Kein Abrücken von Kurz

"Ich beschäftige mich mit dem nicht", versuchte Platter zunächst abzuwiegeln. Auf Nachhaken, dass er sich die 104 Seiten zur Anordnung der ÖVP-Hausdurchsuchung mit dem Nachrichtenverkehr wohl durchgelesen habe, da darauf die Rückendeckung der ÖVP gegenüber Kurz beruhen müsste, erklärte der Landeshauptmann:

"Ganz ehrlich: Ich habe diese 104 Seiten nicht gelesen. Da bin ich nicht dazugekommen. Das zweite: Es gilt für jeden Menschen die Unschuldsvermutung." Außerdem versicherte Platter erneut, dass es kein Abrücken vom Bundeskanzler geben werde: "Wir haben uns gestern klar positioniert. Da hat sich nichts geändert."

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