Chronik/Österreich

Frauenmord: Wenig Infos von Ermittlern

Zwei Tage nach den tödlichen Schüssen auf eine 34-jährige Frau in der Oststeiermark schwieg der mutmaßliche Täter, ihr Ex-Freund aus Oberösterreich, weiterhin bei den Befragungen. Zur Tat machte er keine Angaben. Er dürfte in den kommenden Tagen in Untersuchungshaft kommen.

Die Obduktion der Leiche war am Dienstag abgeschlossen, doch das Ergebnis lag bis Mittag noch nicht vor. Außerdem will die Staatsanwaltschaft Graz aus ermittlungstaktischen Gründen vor den Vernehmungen nicht zu viele Details bekannt geben. Fakt ist, dass die Tatwaffe als gestohlen gemeldet war.

Gesichert ist auch, dass nur wenige Tage vor der Bluttat ein Einbruch im Haus des späteren Opfers gemeldet wurde, doch offenbar hatte der 34-jährige Oberösterreicher nach der Trennung noch einen Schlüssel und wollte möglicherweise seine persönlichen Gegenstände holen. Eine offizielle Anzeige wegen Einbruchs soll es daher nicht gegeben haben.

Angst vor dem Ex-Freund

Durch die Meldung dieses Vorfalls bei der Polizei gab es allerdings Befragungen. Markus Lamb von der Landespolizeidirektion Steiermark bestätigte: „Es gab polizeilichen Kontakt, aber es gab keine Äußerungen wegen Gefährlichkeit.“

Die Frau dürfte gegenüber den Beamten auch nicht erwähnt haben, dass sie Angst vor ihrem Ex hatte. Im Familienkreis und bei Nachbarn soll sie die Angst allerdings sehr wohl geäußert haben. Eine Anzeige wegen gefährlicher Drohung lag gegen den 34-Jährigen laut Hansjörg Bacher, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, nicht vor.

Im Raum steht auch, dass der Verdächtige mit einem fremden Auto zum Tatort gekommen war, möglicherweise um nicht aufzufallen. Das müssen die Behörden aber erst überprüfen.

Bruder um Hilfe gerufen

Die Staatsanwaltschaft bestätigte weiters, dass es im Haus des Verdächtigen in Oberösterreich eine Durchsuchung gab, da der Besitz eines Maschinengewehrs angezeigt wurde. Gefunden wurde allerdings keines. Der 34-Jährige wurde am Dienstag in die Justizanstalt Graz-Jakomini überstellt. Spätestens am Donnerstag muss über eine U-Haft entschieden werden.

Die 34-jährige Kosmetikerin und Unternehmerin aus Großwilfersdorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) hatte am Sonntagvormittag in Panik ihren Bruder angerufen und um Hilfe gebeten. Als dieser mit den anderen Brüdern beim Haus der Frau eintraf, soll es schon zu spät gewesen sein.

Ihr Ex dürfte mehrfach auf sie geschossen haben. Als die Polizei eintraf, ließ sich der Mann vor dem Haus festnehmen. Der Notarzt konnte aber nur noch den Tod der Mutter einer 13-Jährigen feststellen. Die Tochter war nicht zu Hause.