Erstmals Wolf in der Nähe von Graz gesichtet
Als er am Dienstag die Fotos auf seiner Wildkamera durchsah, wurde ein steirischer Jäger stutzig: Das Tier auf einigen Aufnahmen sah einem Wolf verblüffend ähnlich. Er zog den Wolfsexperten Aldin Selimovic vom Forschungsinstitut für Wildtiere in Wien zu Rate, der laut steirischer Landesjägerschaft bestätigte: "Die Fotos zeigen mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Wolf."
Ungewöhnlich ist der Ort, an dem er unterwegs ist, nämlich in einem Waldgebiet in Eisbach-Rein: In der Gemeinde, nur wenige Kilometer von Graz entfernt, wurde bisher noch nie ein Wolf nachgewiesen.
Das Tier könnte allerdings krank sein, wie Selimovic vermutet: Es zeige Anzeichen von Räude, darauf deuteten auch kahle Stellen hin.
Suche nach DNA-Spuren
"Die Situation wird in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden beobachtet", versicherte Landesjägermeister Franz Mayr-Melnhof-Saurau am Mittwoch. Nun müsse festgestellt werden, ob "es sich um ein durchziehendes Einzeltier handelt oder ob es sich länger im Gebiet aufhält". Wichtig sei es auch, DNA-Spuren zu finden, um eine endgültige Bestätigung zu bekommen.
Die Landwirte der Region und der Bezirksjägermeister wurden um "erhöhte Aufmerksamkeit" gebeten, wie die Landesjägerschaft mitteilte. Wölfe sind scheu, Wanderer werden dennoch gebeten, in dem Wald in Eisbach-Rein in der Nähe des bekannten Stifts auf den markierten Wegen zu bleiben.