Chronik/Österreich

Endlich wird es kälter: Am Freitag Schnee ab 700 Meter möglich

Der 24. Dezember begann für die steirische Bergrettung dramatisch: „Lawinenabgang am Großen Bösenstein, möglicherweise Verschüttete“, so die Alarmierung um 10 Uhr am Vormittag. Zunächst war unklar, ob sich unter den Schneemassen der in 2.448 Metern Seehöhe abgegangenen Lawine vielleicht Menschen befinden könnten. Denn das Gebiet in den obersteirischen Rottenmanner Tauern ist eine beliebte Ausflugsdestination für Tourengeher.

Knapp zwei Stunden später folgte die Entwarnung durch die Landespolizeidirektion. Beim Absuchen des Lawinenkegels wurden keine Spuren von Winterwanderern oder Skitourengehern entdeckt, die auf verschüttete Personen hinweisen könnten.

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11-Jähriger rettete verschütteten Freund

Bereits am Montag wurden im Skigebiet Hochpustertal-Thurntaler in Sillian (Osttirol) zwei Jugendliche, 13 und 14 Jahre alt, von einem Schneebrett erfasst. Der Vorfall endete glimpflich: Der jüngere wurde nur teilweise, der ältere hingegen vollständig verschüttet – konnte aber mit Handzeichen auf sich aufmerksam machen. Der 11-jährige Freund der beiden legte seinen Kopf frei und holte bei der nahen Liftstation Hilfe.

Auch in Aschau im Zillertal (Bezirk Schwaz) wurde am Heiligen Abend ein Skifahrer von einer Lawine erfasst und teilweise verschüttet. Er blieb unverletzt und wurde von der Pistenrettung geborgen. Der Lawinenunfall ereignete sich im freien Skiraum im Bereich des Skigebiets Hochzillertal, der organisierte Skiraum war nicht betroffen.

Hohe Lawinengefahr über 2.400 Metern

Auch in den kommenden Tagen bleibt die Gefahr für Lawinenabgänge hoch – vor allem in Tirol. Angespannt ist die Situation speziell am Arlberg, in der Silvretta und im Außerfern. Oberhalb von 2.400 Metern gilt Stufe vier auf der fünfstufigen Gefahrenskala. Laut Rudi Mair, Leiter des örtlichen Lawinenwarndienstes, sind Touren oder Abfahrten abseits gesicherter Pisten über die Weihnachtsfeiertage „unmöglich“.

Bis Montagabend wurden bereits Schneezuwächse von über einem halben Meter verzeichnet, und am Heiligen Abend sollten laut Prognosen noch einmal zwischen 30 und 70 Zentimeter dazukommen. „Die Temperaturunterschiede zwischen kaltem und mildem Wetter sowie teils ergiebige Niederschläge sorgen im Gebirge für ein turbulentes Wetter“, sagt Mair.

Kein Schnee in Wien

Ganz anders hingegen im Osten beziehungsweise in den Niederungen: Am Dienstag hatte es in Wien 10 Grad plus und das bei strahlendem Sonnenschein. Weihnachtliche Winterstimmung kam da nur schwerlich auf.

Westen bleibt stürmisch

Auch am Christtag bleibt das Land geteilt: An der Alpennordseite zwischen Kufstein und dem Mostviertel ist mit einigen Niederschlägen zu rechnen, zum Teil kann es heftig regnen. Die Schneefallgrenze bewegt sich zwischen 800 und 1.300 Metern. Skifahrer dürften es eher ungemütlich haben, auf den Bergen wird es stürmisch.

Im Süden hingegen bleibt es weitgehend trocken und teils überwiegt sogar der sonnige Wettercharakter. Der Wind weht lebhaft bis stark aus West bis Nordwest. Frühtemperaturen minus vier bis plus sechs Grad, Tageshöchsttemperaturen zwei bis zehn Grad.

Am Stefanitag könnte es sonniger werden, auch wenn immer wieder hohe Wolken durchziehen, besonders am Nachmittag im Westen. In Ober- und Niederösterreich kann es in den Morgenstunden noch leicht regnen oder schneien, die Schneefallgrenze bewegt sich zwischen 600 und 1.000 Metern Seehöhe.

Ende der Woche wird's kalt

Aber auch hier setzt sich tagsüber zeitweise die Sonne durch. Der Wind weht anfangs noch teils lebhaft, tagsüber lässt er aber deutlich nach. Frühtemperaturen minus sechs bis plus drei Grad, Tageshöchsttemperaturen drei bis acht Grad.

Die Niederschläge im Norden klingen erst am Stefanitag ab, von Westen her ist aber die nächste Störung im Anmarsch. Die Schneefallgrenze sinkt auf 300 bis 700 Meter. Die höchsten Temperaturen liegen zwischen 0 Grad im Westen, im Osten und Südosten sind weiter bis zu 8 Grad möglich. Am Freitag dürfte das Wetter dann allerdings umschlagen. Die Temperaturen sinken, die Chanchen auf Schnee im Großraum Wien sind im alten Jahr allerdings gering.