Eine Stimme für die Opfer: Land kämpft gegen Hass im Netz
Von Teresa Sturm
Mobbing findet schon lange nicht mehr ausschließlich in der Schule oder in der analogen Welt statt. Durch die Pandemie hat sich das Hänseln noch stärker ins Internet verlagert. Christine Haberlander (ÖVP), Landeshauptfrau-Stellvertreterin in Oberösterreich, präsentierte nun die Ausrollung einer Kampagne gegen Hass im Netz.
Seit dem Jahr 2021 ist zwar ein neues Gesetzespaket in Kraft, zur effektiven Bekämpfung von Cybermobbing müsse aber auch die praktische Umsetzung funktionieren, sagt Haberlander. Melden Betroffene verbale Übergriffe, die bis hin zu Morddrohungen gehen, unterbleibe oftmals die behördliche Ausforschungs- und Verfolgungstätigkeit. „Vom Hass im Netz Betroffene sind bei der gerichtlichen Geltendmachung ihrer Ansprüche nach wie vor mit Hürden konfrontiert. Es fehlt eine gewisse Transparenz, welche Behörde mit welchen Aufgaben beschäftigt ist“, führt Haberlander eine der drei Säulen gegen Cybermobbing aus. Hier wünscht sie sich eine Evaluierung von Strafen und der rechtlichen Durchsetzung.
Hilfe für Opfer
Zudem soll auch die Bewusstseinsbildung weiter forciert werden. Haberlander appelliert, Hass im Netz auch zu melden. Außerdem muss es Unterstützung für die Opfer geben. Viele würden aus Angst oder Scham nicht darüber sprechen, dass sie Mobbing im Internet erfahren. Laut Kurosch Yazdi-Zorn sei es für Eltern wichtig, ein Klima zu schaffen, in dem sich Kinder trauen, über schambehaftete Themen zu sprechen. Auch das Nachfragen könne helfen.
Laut Barabara Buchegger, Pädagogische Leiterin der Plattform „Saferinternet.at“, hätten Kinder dazugelernt. „Jemanden gezielt fertigzumachen“ hätten sie schon immer gekonnt, „aber nicht dieses allgemein in den Äther hineinschreiben“. Hier gelte es klarzumachen, dass das keine Verhaltensweisen sind, die in Ordnung sind, dass Hass im Netz kein üblicher Umgang miteinander ist. „Wir als Erwachsene müssen das vorleben und zeigen, dass Einschreiten etwas bringt.“