Chronik/Österreich

Die Steirer stellen den Wienern wieder einen (Christ)Baum auf

Zottelig mit Wurm drin. Traurig. Oder brutal: "Der ist schiach."

Jene Christbäume, die in den vergangenen beiden Jahren die Wiener erfreuen sollten, riefen eher deren Grant hervor. Die Exemplare vor dem Rathaus - 2020 aus Oberösterreich, 2021 aus dem Burgenland  - gefielen einfach nicht. Da konnten sie die Baumkosmetiker noch so so sehr behübschen - sie fielen in der Gunst des Publikums durch. (Immerhin, den Elefanten in Schönbrunn schienen sie zu schmecken, die Bäume wurde nach der Weihnachtszeit an sie verfüttert.)

Wien begann 1959, Christbäume vor dem Rathaus zu platzieren, seither schickt jedes Bundesland abwechselnd einen als Geschenk in die Hauptstadt. Heuer ist die Steiermark an der Reihe.

"Die Steirer stellen den Wienern wieder mal einen Baum auf", witzelte denn auch Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) am Mittwoch bei der Präsentation des dafür auserkorenen Exemplars: 30 Meter hoch und rund 130 Jahre alt ist die Fichte, ihr sogenannter Brusthöhendurchmesser - gemessen auf 1,30 Metern Höhe, also der Brust einen durchschittlich großen Erwachsenen - beträgt 65 Zentimeter. Sie wiegt ungefähr 3,6 Tonnen - "samt grüner Nadelmasse", derzeit jedenfalls, denn noch steht sie in einem Wald im obersteirischen Admont steht, genau genommen in der Buchau, einem Hochtal zwischen Admont und St. Gallen.

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Geschlägert wird die Fichte voraussichtlich am 4. November, in Wien eintreffen soll sie am 7. November. Falls sie da zu mager sein sollte, ist Vorsorge getroffen: 180 zusätzliche Äste liegen bereit, um die Fichte aufzupeppen. Am 19. November steht dann der erstmalige Einsatz als offizieller Christbaum an, Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) werden gemeinsam die "Illuminierung des Baumes vornehmen", wie es hieß - also schlicht die Beleuchtung einschalten.