Corona-Ampel auf Rot: Land Salzburg verschärft Maßnahmen
Salzburg ist derzeit das einzige Bundesland, in dem die Corona-Ampel rot leuchtet. Dazu kommen die zweithöchste 7-Tages-Inzidenz in Österreich (Anzahl der Neuinfektionen auf 100.000 Menschen gerechnet) - sie beträgt in Salzburg 204,4. Nur Oberösterreich steht mit 205,5 noch etwas schlechter da.
Beinahe in jeder Gemeinde gibt es aktive Fälle von Corona-Infektionen, außerdem steigt die Zahl der Covid-Patienten in den Spitälern bereits wieder leicht. Derzeit müssen 48 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, 13 von ihnen auf Intensivstationen.
All das ein Grund für ÖVP-Landeshauptmann Wilfried Haslauer, die Notbremse zu ziehen: Die FFP2-Maskenpflicht wird ab Montag wie in Wien auf den gesamten Handel ausgeweitet - unabhängig vom Impfstatus. Auch bei körpernahen Dienstleistern wie etwa Friseurstudios ist nun wieder Maske zu tragen. Diese Maßnahme gilt vorerst zeitlich unbefristet.
Ausreisekontrollen in St. Koloman
Für die besonders von Neuinfektionen betroffene Gemeinde St. Koloman gelten ab Montag zudem Ausreisekontrollen: Die 7-Tages-Inzidenz liegt in der Tennengauer Gemeinde im Bezirk Hallein bei 1.122 - und das bei einer Durchimpfungsrate von 41,7 Prozent, das ist die niedrigste landesweit.
Bis 31. Oktober heißt das für alle Personen, die die Gemeinde verlassen wollen: Sie müssen geimpft, genesen oder PCR-getestet sein, es gilt somit die 2,5-G-Regel. Damit sollen die "Infektionsketten effektiv unterbrochen werden", begründete Haslauer.
Der Bezirk Hallein kommt als Ganzes vorerst um Ausreisebeschränkungen herum: Die 7-Tages-Inzidenz ist mit 402 zwar hoch genug und die Durchimpfungsrate liegt mit 53 Prozent niedrig, allerdings sind die Intensivstationen im Bundesland derzeit zu sieben Prozent ausgelastet, die Grenze liegt bei zehn.
Jung und ungeimpft
Für Salzburg liegen Auswertungen über die Neuinfektionen vor, und zwar auf den Impfstatus bezogen: Laut Landesstatistiker Gernot Filipp beträgt dieser Wert bei Ungeimpften 400, bei Geimpften 75, da es auch immer wieder Impfdurchbrüche gibt. Am auffälligsten ist das bei Jugendlichen: Bei nicht immunisierten 15- bis 19-Jährigen beträgt die Inzidenz 796, bei Immunisierten 110. Solche Unterschiede lassen sich auch im Bezirksvergleich ablesen: Hallein hat bei Ungeimpften eine Inzidenz von 712,4, bei Immunisierten 126,1.