Chronik/Österreich

Borgen statt besitzen: Gratis-Angebote in Wien

Nicht genug Platz in der Wohnung, um viele Sachen zu horten, zu wenig Geld, um alles selbst zu kaufen oder man benötigt etwas, das man wirklich nur einmal brauchen kann: In Wien gibt es einige neue und alte Einrichtungen, bei denen man sich (fast immer kostenlos) Dinge für das alltägliche Leben ausborgen kann. Der KURIER hat die Übersicht, wo man sich Spiele, Bücher und sogar Möbel für den öffentlichen Raum ausborgen kann:

  • Spieleschrank

40 Spiele stellt der Verein WienXtra als Starthilfe für den ersten offenen Bücherschrank Wiens zur Verfügung. Danach soll der Schrank autark funktionieren. Ganz nach dem berühmten Vorbild: dem Bücherschrank.

Spielbegeisterte können dann Brett- und Gemeinschaftsspiele kostenlos entnehmen und so lange behalten, wie sie möchten. Zugleich können sie eigene, fertig gespielte und vollständig enthaltene Spiele in den Schrank hineinstellen. Somit soll ein ständiger Wechsel stattfinden.

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Das sei nicht nur gut für die Geldbörse, sondern auch im Sinne der Nachhaltigkeit, sagt Vucko Schüchner, Geschäftsführer von WienXtra. „Ich bin davon überzeugt, dass der Schrank funktioniert und nicht zum Mülleimer wird.“ Stellt sich wirklich Erfolg ein, könne es sein, dass der Spieleschrank in der Barbara-Prammer-Allee 11 nicht der Einzige bleiben.

  • Sessel für die Straße

Zuko ist ein kostenloser Verleihservice für mobile Stadtmöbel – eine „Parkbank 2.0“, wie Gründer Erik Czejka sagt. Der Name Zuko ist entstanden, weil man im öffentlichen Raum ZUsammenKOmmt. Die Nutzer sollen ermutigt werden, aktiv den Stadtraum für sich zu nutzen.

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Die erste Verleihstation wird am 14. Juli im Richard-Waldemar-Park in Mariahilf eröffnet. Es soll wie eine öffentliche Paketstation funktionieren, gefüllt mit zwölf Klappstühlen, über die verifizierte Personen frei verfügen können. Der Verleih- und Rückgabeprozess läuft über die neu entwickelte Zuko-App.

  • Bücherschränke

Schon 13 Jahre alt ist der älteste offene Bücherschrank Wiens. Als Frank Gassner ihn 2010 in der Zieglergasse Ecke Westbahnstraße aufstellte, wurde das „Projekt zum Scheitern verurteilt“, wie der Künstler erzählt.

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Mittlerweile ist der Bücherschrank in Neubau aber längst nicht mehr der einzige.

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Fast 50 gibt es davon in ganz Wien. Das Prinzip so einfach wie genial: Jeder nimmt und gibt, was er möchte. Ganz ohne Kosten oder Zeitdruck.

  • Lastenräder

Wer etwas transportieren möchte, kann auf eines der zahlreichen Lastenräder zugreifen, die man sich in fast jedem Bezirk ausborgen kann. Alle Standorte und das Buchungsformular gibt es auf www.graetzlrad.wien

  • Leila

Nicht kostenlos, aber sehr günstig sind die Gegenstände, die man im „Leila – Leihladen“ ausleihen kann. Seit 2013 gibt es den Verein, seit 2018 ein Geschäftslokal in der Grundsteingasse 20 nahe des Brunnenmarktes.

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In der „Bücherei der Dinge“ kann man sich so gut wie alles ausborgen: Von der Bohrmaschine über die Hängematte bis hin zum Mopskostüm. Je nach Gegenstand beträgt die Miete ein bis zehn Euro pro Tag. Die Idee dahinter: Die Umwelt schonen, Geld und Platz sparen. Und das scheint zu funktionieren, schon seit 2013. (leila.wien)

  • Outdoor-Spiele

Schwungtuch, Riesenballonbälle oder Ringwurfspiele: Wer Spielmaterial braucht, das man im Freien nutzen kann, wird unter anderem bei der Agenda Wieden (agendawieden.at) oder bei der Gebietsbetreuung Floridsdorf (gbstern.at) fündig.