Chronik/Österreich

Stau in Urlaub: 5 Stunden Zeitverlust und Protest der Klimaaktivisten

Der - erwartete - Verkehrskollaps auf einigen Hauptverkehrsrouten durch Österreich ist pünktlich eingetreten: Bereits früh am Pfingstsamstag wurden in Salzburg und Tirol Staus gemeldet.

Auf der A10 (Tauernautobahn) in Salzburg bremste sich vor einem einspurigen Baustellenbereich der Verkehr ein. Zeitweise standen die Kolonnen 28 Kilometer bis zum Knoten Salzburg zurück, teilte der ÖAMTC in einer Aussendung mit.

Die Reisenden verloren zwischen drei bis fünf Stunden Zeit.

Auch in Tirol verzeichnete der ÖAMTC viel Verkehr. Auf der A13 (Brennerautobahn) Richtung Brenner zwischen Zenzenhof und der Mautstelle Schönberg betrug der Zeitverlust rund eine Stunde, in der Gegenrichtung gab es Stop-and-Go Verkehr zwischen der Schlierbachbrücke und dem Stubaital.

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Nur Schritttempo über den Fernpass

Auch über den Fernpass (B179) im Bezirk Imst kamen die Urlauber nach Angaben des ÖAMTC teilweise nur schrittweise voran. Insgesamt verlor man hier auf der Fahrt in den Süden rund eine Stunde Zeit.

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Zusätzlich war auch die "Letzte Generation" da und setzte Blockadeaktionen auf Autobahnen und anderen Hauptverkehrsrouten.

So protestierten die Aktivistinnen und Aktivisten auf der Pyhrnautobahn (A9) nahe Spielfeld, der Tauernautobahn (A10) bei Salzburg, an den Transitübergängen zwischen Österreich und der Schweiz in Lustenau und Hohenems sowie  am Fernpass in Tirol.

Was die Aktivisten und Aktivistinnen sagen

“Es ist schrecklich, hier zu sitzen”, wird Politikwissenschaftsstudentin Helena (21) in einer Pressemitteilung zitiert. Sie klebte sich auf der Tauernautobahn fest. “Lieber würde ich mit meiner Familie ein schönes Pfingstwochenende verbringen. Aber ich habe keine andere Wahl, die globalen Entwicklungen machen mir unglaubliche Angst." 

Die Polizei löste die Aktionen aber rasch auf.

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Deutscher Ferienbeginn

In mehreren deutschen Bundesländern – darunter die einwohnerstarken Bayern und Baden-Württemberg – beginnen am Samstag bis zu zweiwöchige Pfingstferien. Österreichs Transitrouten werden entsprechend belastet sein.

Speziell auf der Tauernautobahn (A10) vor dem Baustellenbereich Golling-Werfen war daher schon vorab mit stundenlangen Verzögerungen zu rechnen. In Salzburg werden deshalb wieder Abfahrtssperren von der Autobahn in Kraft gesetzt.

Die Asfinag aktivierte am Samstag zusätzliches Personal, um die im Stau Wartenden mit Wasserflaschen zu versorgen. Vier Mitarbeiter aus Salzburg und aus Golling seien für die Betreuung eingesetzt worden, hieß es in einer Aussendung.

Wo gibt es Staupunkte?

Das gilt auch für die zentralen Durchzugsrouten im benachbarten Tirol – etwa auf der Inntal- und Brennerautobahn sowie auf der Fernpassstrecke –, womit man wie auch in Salzburg verhindern will, dass sich Stauflüchtlinge mit ihren Fahrzeugen durch Dörfer entlang der Strecken wälzen und die Orte damit lahmlegen.

Staupunkte gibt es aber praktisch auf allen Autobahnen Österreichs. Das ÖAMTC-Reisemonitoring ergab heuer eine besonders hohe Reiselust. "Somit rechnen wir mit einem überdurchschnittlich hohen Verkehrsaufkommen", so die Mobilitätsinformation des Autofahrerklubs.

Zusatzangebot der ÖBB

Mit jeder Menge Betrieb ist aber naturgemäß nicht nur auf den Straßen zu rechnen. Die ÖBB empfehlen Zugreisenden, an den stärksten Reisetagen einen Sitzplatz zu reservieren. Rund um das Pfingstwochenende werden zudem auf mehreren Strecken Zusatzzüge eingeschoben. Um den Pfingstmontag bieten die ÖBB auf der Süd-, West- und Tauernstrecke ca. 9.000 Extra-Sitzplätzen an.