Chronik/Österreich

1.800 Intensiv-Betten sind die "Oberkante"

Zwischen 90 und 95 Prozent aller Intensivbetten in Österreichs Spitälern sind dauerhaft belegt, erklärte Klaus Markstaller, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesie in der Pressekonferenz der Bundesregierung am Donnerstagnachmittag.

Die Intensivstation sei die "teuerste Ressource in einem Krankenhaus“ und aus diesem Grund auch darauf ausgelegt an der Grenze ihrer Kapazität zu arbeiten. Man könne die Zahl der Betten nicht einfach erhöhen, so Markstaller, weil es dafür auch das entsprechende Personal braucht. Und auch hier ist nicht jeder Intensivpatient gleich.

Ein Patient, der etwa mit Lungenversagen intubiert und beatmet werden muss, habe einen hohen Betreuungsbedarf, erklärt Walter Hasibeder, Markstallers Vorstandskollege und Leiter der Intensivmedizin im Krankenhaus Zams. "Der Patient muss wie ein Pflegefall behandelt werden."

Im österreichischen Strukturplan sind für die höchste Intensivkategorie pro zwei Betten 1,5 Mitarbeiter vorgesehen. Im Frühjahr sei die Situation dennoch teils "grenzwertig" gewesen.

"Wenn es hart auf hart kommt, müssen wir uns mit Anästhesie-Personal helfen." Die Grenze ist aber noch nicht erreicht, wie Herwig Ostermann, Geschäftsführer der Gesundheit Österreich erklärt. Er sieht die "Oberkante" bei 1.800 Intensiv-Patienten. 2.000 stehen zur Verfügung.

Mit Stand Donnerstagnachmittag sind 248 Intensivbetten belegt. Laut AGES sind noch 626 Intensivbetten frei. Das würde zusammen aber nur 874 Intensivbetten ergeben.

Der Unterschied von mehr als 1.100 Betten liegt in der unterschiedlichen Definition von „Verfügbarkeit“. Grundsätzlich melden die Länder nur den Betten-Stand ein, den sie aktuell haben. Diese Zahl kann gesteigert werden, wenn beispielsweise planbare Operationen abgesagt und so Kapazitäten freigegeben werden.

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