Chronik/Oberösterreich

Verkehrslandesrat Steinkellner: "Solange wir nicht Beamen, brauchen wir Straßen“

Per Bahn, Auto, Fahrrad oder zu Fuß – es gibt viele Arten, sich fortzubewegen. All diesen gerecht zu werden, liegt in der Aufgabe von Verkehrslandesrat Günter Steinkellner (FPÖ). Am Mittwoch präsentierte er seinen Fahrplan für die nächsten Jahre. Denn die Landesregierung hat in ihrer neuen Legislaturperiode bis 2027 für OÖ einiges vor.

„Ordentlich beschäftigt“ sei man etwa schon jetzt mit den geplanten Regionalstadtbahnen (S6 und S7), die das nordwestliche und nordöstliche Mühlviertel mit Linz verbinden sollen, so Steinkellner. Man sei in der Planungsphase. 2027 könnte – mit Betonung auf „vielleicht“ – das erste Teilstück vom Kepler Uniklinikum zum Linzer Hauptbahnhof fertig sein.

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Generell werde in den kommenden Jahren dem öffentlichen Verkehr eine wichtige Rolle zukommen. Zurückzuführen sei das auch auf das Attraktivierungs- und Modernisierungspaket, das 2019 mit den ÖBB beschlossen wurde. 725 Millionen Euro stehen dadurch unter anderem für die Elektrifizierung von Bahnstrecken und Erneuerung von Bahnhöfen zur Verfügung.

60 Bahnhöfe saniert

„Es werden allein in den nächsten vier bis fünf Jahren 60 Bahnhöfe hergerichtet“, so Stefan Holzer aus der Landesabteilung für die Gesamtverkehrsplanung. Einige Millionen werden in die Sicherung von Eisenbahnkreuzungen investiert. Im Raum Wels müsse über eine S-Bahn-Infrastruktur nachgedacht werden, so die Anwesenden.

„Oberösterreicher sind zwar weiterhin häufig mit dem Auto unterwegs, der Mobilitätsgedanke verändert sich aber“, so Steinkellner. Auch die Einsparung von CO2 solle vorangetrieben werden. Dazu brauche es Anreize für den Umstieg auf nachhaltigere Mobilitätsformen. Unter anderem sollen die Radhauptrouten Steyregg und St. Florian weiter forciert werden.

Eine Absage an den Straßenverkehr ist das alles aber nicht. „Solange das Beamen nicht erfunden ist, werden wir Straßen brauchen“, sagte Steinkellner. So werde bald der Spatenstich für den Tunnel bei Weyer (Bezirk Steyr-Land) erfolgen. Auch an der umstrittenen Osttangente – für das ein Trassenfreihaltungsbereich gesichert wurde – hält Steinkellner fest. „Bis das Projekt fertig ist, dauert es 15 Jahre. Deshalb dränge ich jetzt.“ Werde das Projekt nicht umgesetzt, werde Linz „im Verkehr ersticken“. Derzeit läuft die Prüfung beim Bund, in dessen Zuständigkeit das Projekt fällt.P. S.