Toter in Linzer Liftschacht: Freispruch für Feuerwehrmann
Nach einem tödlichen Sturz eines 93-Jährigen in einen Liftschacht in einem Linzer Hochhaus ist am Montag ein Feuerwehrmann vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung aufgrund von Unterlassung freigesprochen worden. Der 36-Jährige war angeklagt worden, weil die Türe im Jänner 2020 zum Liftschacht nicht verschlossen war.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig, bestätigte ein Sprecher des Bezirksgerichts einen Bericht im ORF OÖ am Dienstag.
Der betagte Mann war tot im Liftschacht gefunden worden, er war an schweren Kopfverletzungen gestorben. Der Unfallhergang blieb vorerst unklar, weshalb ein Gutachten in Auftrag geben wurde.
So ließ sich offenbar die Lifttüre öffnen, obwohl die Kabine nicht im entsprechenden Stockwerk war, was laut Aufzugsexperten aufgrund des Mechanismus eigentlich nicht möglich sein dürfte. Die Feuerwehr hatte jedenfalls am Vorabend des Unglücks mehrere Personen aus dem defekten Lift befreit und ihn dann außer Betrieb genommen. Daher ging die Anklagebehörde von Fremdverschulden aus.
Nach weiteren Gutachten, die den Feuerwehrmann sowohl be- als auch entlasteten, erfolgte am Montag der Freispruch, hieß es weiter beim ORF OÖ. Laut dem Sprecher ging die Richterin davon aus, dass der Feuerwehrmann nach dem Rettungseinsatz die Lifttüre überprüft und sich auch vergewissert habe, dass sie geschlossen war. Die Türe dürfte aus einem anderen Grund wieder aufgegangen sein. Die Staatsanwaltschaft hat Berufung angekündigt.