Neos starteten in Linz in den Intensiv-Wahlkampf
Von Petra Stacher
Es ist eine überschaubare Menge, die am Mittwoch zum Wahlkampfauftakt der Neos am Linzer Hauptplatz erschien. Jene, die erschienen sind – etwas über 100 – kamen mit pinkem Accessoires. Auf die griffen auch Spitzenkandidat Felix Eypeltauer und Bundesparteiobfrau Beate Meinl-Reisinger zurück: Sie zogen mit pinken Luftballons und Sonnenbrillen zum Klassiker „Don’t stop me now“ von Queen ein.
„Wir wollen Politik, die etwas über den Tellerrand schaut. Mach ma’s doch a bissl anders“, sagt Meinl-Reisinger als sie auf die Bühne tritt. Die Politik der neuen Generation, wie es auf den Plakaten der Neos heißt, passiere nicht im Geburtsdatum, sondern im Kopf. „Die abgehobene Elfenbeinpolitik ist kaum mehr auszuhalten“, wettert sie gegen den Bund. Es brauche „Politik ohne Blabla“ – und dafür seien die Neos und in OÖ Eypeltauer da.
Keine Veränderungen
Seinen Erfolg bei den Landtagswahlen am 26. September stellt sie außer Frage. Nur eines sei noch offen, ob der Erfolg „sehr groß oder überragend“ sein wird. Eypeltauer sei nämlich einer, der anpacke, bittet Meinl-Reisinger ihn dann auf die Bühne.
Der Listenerste gibt sich realistisch: „Es wird sich nicht recht viel ändern. Es ist vieles sonnenklar“, sagt Eypeltauer unter brennender Hitze. Thomas Stelzer (ÖVP) werde Landeshauptmann bleiben, die ÖVP-FPÖ Regierung werde fortgeführt. Die Grünen würden wieder am „Tisch der Proporzregierung sitzen“.
"Nur mit uns"
Das einzige, was sich ändere: „Wir Neos werden in den Landtag einziehen“, ist sich Eypeltauer sicher, sein Ziel zu erreichen. Man wolle die einzige richtige Opposition sein, denn die anderen Parteien hätten vergessen, wofür sie gewählt wurden: „Zum Wohl der Bürger“. Daran werde man sie jeden Tag erinnern. „Wir brauchen Politik mit Zukunft, Anstand und Lösungen. Das gibt es einfach nur mit uns Neos“, nimmt er sowohl einen Plakatslogan von Stelzer, als auch einen von der FPÖ in den Mund.
Um den Einzug zu schaffen, müssen sich die Neos in den verbleibenden 18 Tagen aber ins Zeug legen, denn sie müssen die Vier-Prozent-Hürde nehmen. 2015 probierte man sich an dieser das erste Mal. Mit einem Wahlergebnis von 3,47 Prozent schrammte man aber doch deutlich vorbei. Das könnte auch heuer passieren. Laut Umfragen liegen die Neos zwischen zwei und fünf Prozent. Dem Auftakt sollte somit ein guter Wahlkampf folgen.P. Stacher