Chronik/Niederösterreich

Festivalleiterin Krassnigg will „Lösungen statt Starre“

Unter dem Motto „Sea Change – Die Kunst der Verwandlung“ will die „Wortwiege“ mit der Herbstausgabe ihres Festivals „Europa in Szene“ in Wiener Neustadt ihre internationale Arbeit stärker in den Fokus rücken. Gleichzeitig soll eine bleibende internationale Spielplanschiene vorgestellt werden.

„Das Festival beleuchtet in all seinen Formaten die Kunst der Verwandlung“, sagt Festivalleiterin Anna Maria Krassnigg. „Denn die Lösungen unserer Zeit liegen jenseits streng binären Denkens“, ist sie überzeugt.

In den vergangenen Jahren standen Macht- und Königsdramen im Zentrum der Wortwiege-Produktionen in den Wiener Neustädter Kasematten. Nun wolle man dem eine Alternative gegenüberstellen, betont die Festivalleiterin.

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„Sea Change ist szenisches Gegengift zu Mechanismen der Starre. Die Kunst der Verwandlung ist dem Theater eingeschrieben.“ Das Festival sei inspiriert vom Denken einer Virginia Woolf oder eines William Shakespeare, aber auch von mediterranen Mythen wie dem „Rasenden Roland“, oder den Metamorphosen des römischen Dichters Ovid.

International

Mit „Dido“ ist in Österreich erstmals eine Arbeit des türkischen Choreografen und Tänzers Korhan Basaran zu sehen. Außerdem die Performance „Lucy was not long ago“ des Autors und Regisseurs Aleksandar Acev aus Zagreb.

In „Orlando Trip“, filmisches Musiktheater von Fox on Ice, wird die Verwandlungsreise der mythischen Figur Orlando inszeniert. Weiters im Programm: das Gastspiel „Cavaliere Huscher“ von Fritz von Herzmanovsky-Orlando sowie Ovids Metamorphosen in einer Kostprobe der Wortwiege.

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In der Gesprächsreihe „Salon Europa“ wird mit prominenten Gästen die Notwendigkeit von Verwandlungskompetenz angesichts weltweiter Herausforderungen untersucht. In der Theaterserie „Reden!“ räumt Krassnigg unter anderen Virginia Woolf einen prominenten Platz ein.

„Wir hatten einfach Lust, im Kontrast zur vorherrschenden Atmosphäre der Zementierung und Spaltung in nahezu allen Bereichen ein fluides, ja maritimes Programm anzubieten, das von Visionen der Verwandlung und Lösung erzählt,“ sagt die Festivalleiterin.