Chronik/Niederösterreich

Waffen in Unfallwrack: Kripo klärt Raub und andere Delikte

Auf der Suche waren die Einsatzkräfte nach verunglückten Insassen, gefunden haben sie ein verlassenes Unfallwrack mit gestohlenen Waffen und Munition, „geparkt“ im Piesting-Fluss.
Ein schwerer Verkehrsunfall in Sollenau (Bezirk Wiener Neustadt) hat sich am Pfingstmontag zu einem spannenden Fall für die Kriminalpolizei entwickelt. Ein 33-jähriger amtsbekannter Mann steht im Verdacht, das Cabrio seiner 18-jährigen Bekannten im Drogenrausch in der Piesting versenkt zu haben und anschließend mit ihr geflüchtet zu sein.

In den frühen Morgenstunden wurden die Polizei und die Feuerwehr Sollenau gegen 2.35 Uhr zu einem Unfall bei der Piestingbrücke gerufen. Den Spuren nach zu schließen, hatte ein Fahrzeuglenker auf der nassen Fahrbahn in der Rechtskurve beim dortigen Supermarkt die Herrschaft verloren. Der Wagen schlitterte über eine Wiese in die Piesting. Bei der Bergung des Pkw fand die Polizei geladene Jagdgewehre und eine Schrotflinte, eine Signalpistole, ein Messer sowie Munition.

 

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Da von der 18-jährigen Zulassungsbesitzerin und anderen Insassen jede Spur fehlte, startete die Polizei in der Umgebung eine groß angelegte Suchaktion mit Diensthundestreifen und Bediensteten des Einsatzkommando Cobra mit Hilfe einer Spezialdrohne samt Wärmebildkamera. Die weiteren Ermittlungen wurden von den Kripobeamten in Sollenau übernommen.

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Stunden nach dem Unfall konnten die 18-jährige Zulassungsbesitzerin sowie der Fahrzeuglenker, ein 33-jähriger Mann, beide aus dem Bezirk Neunkirchen, in Felixdorf von der Polizei aufgespürt werden. Der 33-jährige amtsbekannte und bereits vorbestrafte Fahrer dürfte laut Angaben der Polizei stark durch Suchtmittel beeinträchtigt gewesen sein. Er verweigert aber eine amtsärztliche Untersuchung.

Aufgrund umfangreicher weiterer Ermittlungen konnten dem 33-Jährigen zahlreiche Straftaten zugeordnet werden. Am 12. Mai soll der Beschuldigte einen 21-jährigen Bekannten in Ternitz mit einem Messer bedroht und ihn ausgeraubt haben.

Drogenverkauf

Die Ermittler konnten rasch klären, von wo die Waffen aus dem Unfallwrack stammten. Der Mann soll sie am 13. Mai in Grafenbach-St. Valentin im Bezirk Neunkirchen gestohlen haben. Außerdem konnte dem 33-Jährigen der Besitz und Verkauf von Suchtmittel in der Zeit von Jänner bis Juni 2020 zugeordnet werden.

An seiner Adresse konnten die Fahnder Luftdruckgewehre sicherstellen, obwohl bereits ein Waffenverbot gegen ihn bestand. Der Verdächtige wurde in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Die 18-Jährige wird nach dem Suchtmittelgesetz der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt angezeigt.