Verzweifelter Bürgermeister nach Bankenskandal: Gesamte Rücklagen weg
Von Patrick Wammerl
Sparer, die nun um ihr Vermögen fürchten, Firmen die kurzfristig zahlungsunfähig sind. Der Bilanzskandal um die burgenländische Commerzialbank bedroht nicht nur einzelne Existenzen, sondern hat auch dramatische Auswirkungen auf das öffentliche Leben.
Zig Kommunen in der Region um Mattersburg und im benachbarten Niederösterreich haben ihre Gemeindefinanzen über die geschlossene Bank abgewickelt. So wie die Gemeinde Schwarzenbach in der Buckligen Welt im Bezirk Wiener Neustadt.
"Schaut wirklich nicht gut aus"
In einer Videobotschaft hat sich SPÖ-Bürgermeister Bernd Rehberger an seine 1.000 Einwohner gewandt und ein düsteres Bild gezeichnet. Im Sumpf der Commerzialbank sind die gesamten Rücklagen der Kommune, Rehberger zufolge mehrere Hunderttausend Euro auf drei Sparbüchern, verschwunden. „Die Einlagensicherung bis 100.000 Euro trifft auf öffentliche Gebietskörperschaften nicht zu. Daher schaut es momentan wirklich nicht gut aus“, so Rehberger im Gespräch mit dem KURIER.
Das Geld war bereits für wichtige Projekte in der Gemeinde verplant: Zum Beispiel zur Anschaffung des neuen Feuerwehrfahrzeuges, für die Sanierung der Ortswasserleitung oder den Ausbau der Gastronomie beim Aussichtsturm des Keltendorfes. „Das alles ist von einem Tag auf den anderen zunichte gemacht“, ist Rehberger erzürnt. Keiner weiß derzeit, wie die Angelegenheit nun weitergeht. Rehberger rechnet damit, dass das Geld verloren ist.