Chronik/Niederösterreich

Verfolgungsjagd mit Schleppern über Gleise der Badner Bahn

Der Bezirk Mödling hat sich seit dem Jahreswechsel zum Ziel für illegale Schleppertransporte entwickelt. Bisher sind die Hintermänner aber meist unentdeckt geblieben und nur die zum überwiegenden Teil syrischen Asylwerber zurück geblieben. In der Nacht auf Donnerstag hat sich das geändert.

Nach einer wilden Verfolgungsjagd in Wiener Neudorf hat die Polizei neben sieben Flüchtlingen auch Schlepper erwischt. Bei der Landespolizeidirektion Niederösterreich bestätigt man auf Anfrage des KURIER zwar die Aufsehen erregende Amtshandlung, aus "ermittlungstaktischen Gründen" gibt es aber keine näheren Details zu dem erfolgreichen Schlepperaufgriff, sagt Polizeisprecher Heinz Holub.

Kleinlaster aus Ungarn 

Mittwochabend gegen 22.00 Uhr war rund um die Badner Bahn-Station in Wiener Neudorf lautes Sirenengeheul zu hören. Bis zu zehn Streifenwagen verfolgten einen flüchtigen Schlepper. Die Jagd ging laut Augenzeugen auch über die Gleisanlagen der Bahnlinie.

Die sieben aufgegriffenen Asylwerber sollen mit einem Kleinlaster aus Ungarn nach Österreich geschleppt worden sein. Die Ermittlungen dazu wurden von der Gruppe Menschenhandel des nö. Landeskriminalamtes übernommen.

Vermehrte Aufgriffe

Im Bezirk Mödling häufen sich seit Wochen die Aufgriffe von geschleppten Flüchtlingen. Erst Anfang Februar war es bei der Autobahnauffahrt Sparbach zur A21 zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. 20 Flüchtlinge wurden dort am Straßenrand von Polizeibeamten entdeckt.

Wie die Landespolizeidirektion Niederösterreich bestätigte, handelt es sich bei den Personen um 18 Syrer, darunter eine Frau sowie zwei Personen aus dem Jemen. Sie alle haben in weiterer Folge einen Asylantrag gestellt.