Tullner Start-Up stellt Kosmetik aus Biomasse her
Von Anna Perazzolo
Kosmetik und Biomasse – eigentlich zwei Dinge, die man nicht in einem Satz nennt. Ein Start-up aus dem Umfeld des Campus Tulln Technopol aber bringt genau diese zwei scheinbaren Gegensätze zusammen.
Das Unternehmen „Lignovations“ erforscht nämlich „kolloidale Ligninpartikel“, die einen nachhaltigen und biologisch abbaubaren Ersatz für synthetische Inhaltsstoffe, wie etwa UV-Filter oder Antioxidantien, darstellen.
„Die Verwendung von Lignin ist aktuell noch unzureichend gelöst. Bisher wird es überwiegend verbrannt“, sagt Martin Miltner, einer der drei Gründer. Dabei habe Lignin zahlreiche Vorteile, wie etwa den Schutz vor UV-Strahlung oder die entzündungshemmende Wirkung.
Gewonnen wird der Stoff aus verholzter Biomasse, die mit einem speziell patentierten Prozess in Partikel umgewandelt wird. Nun arbeitet das Start-up daran, das biologisch abbaubare Produkt mit Kosmetikartikeln zu kombinieren. „Wir produzieren die Sonnencreme nicht selbst, sondern arbeiten mit Kosmetikunternehmen zusammen“, erklärt der Gründer.
Zulassungsverfahren
Aktuell befinde man sich mitten in der Aufbauphase. Das Produkt werde noch weiterentwickelt, soll aber noch in diesem Jahr seine Zulassung erhalten. „Wenn alles klappt, dann können wir noch heuer mit dem Verkauf unserer Produkte beginnen“, sagt Miltner.
Bis dahin steht die Erfolgsgeschichte des Unternehmens aber nicht still. Mit dem „Greenstart“-Award und dem Preis für den besten Businessplan Österreichs in der Kategorie „Social Business“ hat „Lignovations“ nämlich gleich zwei Auszeichnungen erhalten.