Chronik/Niederösterreich

Sprengstoff-Alarm: Wieder Bankomat-Coup in Niederösterreich

Nach gleich drei Bankomat-Einbrüchen im Juli im Waldviertel und der Festnahme eines Hauptverdächtigen, ist es in der Nacht auf Donnerstag bereits zum nächsten Coup in Niederösterreich gekommen. Dieses Mal haben Kriminelle versucht einen Bankomaten in Haslau-Maria Ellend (Bezirk Bruck an der Leitha) zu knacken.

Der Bankomat wurde ausgebaut und der Sprengsatz im Gerät vom Entschärfungsdienst kontrolliert gesprengt. Die Sperren der Bundesstraße und die Bahnstrecke S7 wurden mittlerweile aufgehoben.

Entschärfer am Werk

In der 2000-Seelen-Gemeinde im Bezirk Bruck an der Leitha haben unbekannte Täter das dortige Geldausgabegerät in der Raiffeisenbank ins Visier genommen. Wie Raimund Schwaigerlehner von der Landespolizeidirektion Niederösterreich bestätigt, handelt es sich um eine versuchte Bankomatsprengung.

"Es wurde sofort eine Fahndung der Polizei eingeleitet, aber die Täter konnten entkommen", sagt Schwaigerlehner.

Donnerstagfrüh war der Entschärfungsdienst des Innenministeriums und Tatort-Spezialisten vor Ort. Es musste überprüft werden, ob sich noch explosive Stoffe in oder am Gerät befanden. Der Bereich wurde aus Sicherheitsgründen abgeriegelt und ein Sperrkreis gezogen. Die Ermittlungen in dem Fall hat das NÖ Landeskriminalamt übernommen. 

Verdächtige Kabeln entdeckt

Weil verdächtige Kabeln an dem Geldautomaten angebracht sind, wird auch Sprengstoff an dem Gerät vermutet. "Es musste deshalb eine großräumige Sperre des Areals erfolgen", so Schwaigerlehner.

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Schienenersatzverkehr eingesetzt

Die Sperre der Bundesstraße 9 und der Bahnstrecke S7 ist mittlerweile wieder aufgehoben. Wegen der behördlichen Sperre waren zwischen dem Bahnhof Fischamend und Regelsbrunn bis  11:30 Uhr keine Zugfahrten möglich, berichtet die ÖBB. Deshalb wurde ein Schienenersatzverkehr zwischen Fischamend Bahnhof und dem Bahnhof Regelsbrunn eingerichtet. 

"Planen Sie in diesem Bereich derzeit bis zu 45 Minuten mehr Reisezeit ein. Bitte beachten Sie, dass das Platzangebot begrenzt sein kann, und nutzen Sie daher nach Möglichkeit auch alternative Reisemöglichkeiten", hieß es in der Auskunft der ÖBB.

Im vergangenen Juli waren Bankomat-Knacker in Drosendorf im Waldviertel an zwei Geldautomaten gescheitert. Kurz darauf hat eine Bande die Raiffeisenbank in Schrattenberg im Bezirk Mistelbach heimgesucht und den Bankomaten im Foyer gesprengt. Der angerichtete Schaden ist enorm.

Nur wenige Stunden nach der Flucht der Bande, hat die tschechische Polizei im Raum Klatovy (Klattau) südlich von Pilsen einen der Verdächtigen in einer spektakulären Aktion aus dem Verkehr gezogen. Der 32-jährige Holländer Alexander M. ist mittlerweile nach Österreich ausgeliefert.

Noch Sprengstoff im Bankomat

Nachdem sich noch Sprengstoff der Täter in dem Bankomat befindet, wurde bereits in den frühen Morgenstunden die Gemeinde und Bürgermeister Jürgen Preselmaier von den Einsatzkräften informiert. „Der Bankomat befindet sich im Gebäude der Gemeinde. Auch der Kindergarten daneben ist bis auf weiteres gesperrt“, erklärt Bürgermeister Jürgen Preselmaier. Die Kinder befinden sich in der Obhut ihrer Eltern und Angehörigen. Der Bürgermeister habe  die Info bekommen, dass der Sprengsatz noch im Geldgerät steckt und von den Entschärfern kontrolliert zur Sprengung gebracht werden muss.

Dies ist nun vorgenommen worden: Der Bankomat wurde mittlerweile ausgebaut und der Sprengsatz im Gerät vom Entschärfungsdienst kontrolliert gesprengt und somit entschärft, ist Bürgermeister Jürgen Preselmaier glücklich, dass keine Personen zu Schaden gekommen sind.