Selbst bei der Job-Suche unterstützt, hilft Masseur nun anderen
„Beim Massieren sind die Hände meine Augen.“ Für Christian Gütl ist es bei der Ausübung seines Berufes als Masseur kein Problem, dass seine Sehkraft zu 90 Prozent eingeschränkt ist. Über ein Job-Qualifizierungsprojekt des Landes NÖ wurde ihm ein Neustart in seinem Traumberuf im Landesklinikum Mauer ermöglicht. In spätestens drei Jahren ist nun sogar die Übernahme in den NÖ Landesdienst möglich.
16 Jahre lang betrieb der gebürtige Salzburger, der nach NÖ gezogen war, in St. Valentin (Bezirk Amstetten) eine Trafik. „Dann wollte ich wieder zurück in meinen Lehrberuf. Das habe ich jetzt mit viel Hilfe auch geschafft“, schildert Gütl. Er ist aktuell einer von 58 Teilnehmern in einer speziell für Menschen mit Behinderungen gestalteten Sparte der Landesorganisation „Mensch und Arbeit“. Ziel ist es, so wie in den anderen Bereichen, in denen auch arbeitslose Jugendliche oder ältere Menschen betreut werden, den Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen. 850 Klienten wurden 2020 betreut.
Integration
Im Bereich der beruflichen Integration von behinderten Personen hat „Menschen und Arbeit“ die bereits seit 2001 in NÖ erfolgreiche Einrichtung „0-Handicap“ eingegliedert. Dabei wird mit vielen Beschäftigungsprojekten kooperiert. Die Zusammenarbeit dem LKH Mauer sei aber mustergültig, sagt Projektbetreuer Thomas Zitzmann. Schon acht Mitarbeiter wurden hier über das Projekt fix in die 750-köpfige Krankenhausbelegschaft übernommen. Sechs weitere befristete Mitarbeiter, darunter auch Masseur Gütl, haben die Chance dazu. „Unsere Mitarbeiter nehmen bei der Betreuung der Patienten viel Rücksicht auf besondere Bedürfnisse und machen das auch im Umgang mit neuen Kollegen“, erklärt Verwaltungsdirektor Robert Danner. Wille und Engagement der Kandidaten sei aber unbedingte Voraussetzung für eine Übernahme. Im Therapie-Zoo, in der Küche, der Hausverwaltung oder der Parkbetreuung sind bereits ehemalige Projektteilnehmer fix eingesetzt.
Eine Chance, die auch der von Geburt an sehbehinderte Masseur Gütl nutzen will. „Meine Hoffnung mit Menschen zu arbeiten und ihnen in ihren Krankengeschichten zu helfen, hat sich erfüllt“.