Seitenstetten: Professor muss nachsitzen
Nachsitzen und Buße zahlen heißt es für den AHS-Professor Josef Schlöglhofer, der mit Wuttiraden Journalistinnen des Nachrichtenmagazines profil attackiert hat. Die Affäre rund um den Lehrer des Stiftsgymnasiums Seitenstetten in Niederösterreich sorgte für große Empörung und wurde am Mittwoch vor einer Disziplinarkommission im NÖ Landesschulrat behandelt.
„Sie gehören ja aus dem Verkehr gezogen und sterilisiert, damit sich so etwas nicht auch noch weiter vermehrt ...“, hatte der wütende Professor an zwei profil-Mitarbeiterinnen gemailt. Dazu meinte er, dass deren Redaktion eingeäschert gehöre. Zerknirscht und reumütig habe sich Schlöglhofer Mittwoch der Kommission gestellt, berichtete Landesschulratspräsident Hermann Helm. Vor zwei Juristen , einem Landesschulinspektor und dem AHS-Fachausschuss-Obmann (Lehrervertreter) musste Schlöglhofer zu seinem Wutanfall im Nazi-Jargon Rede und Antwort stehen. Wie schon im Gespräch mit dem KURIER gestand er seinen Fehler vor dem Senat klar ein, berichtete Helm, der selbst als Oberinstanz nicht in dem Gremium saß.
Beschluss
Die Kommission kam zu einem relativ umfangreichen Beschluss. Vorweg: Dem bisher unbescholtenen Schlöglhofer wurde die Chance gelassen, weiter als Lehrer arbeiten zu können. Der Strafkatalog beinhaltet aber mehrere Auflagen: Klar ist, dass im Wiederholungsfall die fristlose Entlassung angesagt sei, erklärte Helm. Beim profil muss sich Schlöglhofer schriftlich entschuldigen und die Fehler einbekennen. Weiters muss er eine einjährige Gehaltseinbuße von rund 25 Prozent akzeptieren.
Außerdem wird der Professor vorerst vom Geschichtsunterricht abgezogen. Dazu muss er für Schulungen zurück auf die Schulbank, wo er schriftliche Arbeiten über die Gräuel der Nazi-Zeit schreiben soll. Dabei wird er vom Schulinspektor kritisch begleitet, kündigte der Präsident an.
Der Professor habe signalisiert, die Auflagen erfüllen zu wollen. Ob er künftig wieder Biologie und Physik am Stiftsgymnasium unterrichten wird, müssen nun die Seitenstettener Benediktiner als Schulerhalter entscheiden. Kommt kein Einvernehmen zustande, wird Schlöglhofer an eine andere Schule versetzt, kündigte Helm an.