Seilbahner suchen nach Erfolgskonzepten für den Sommer
Von Patrick Wammerl
Der Sommerurlaub auf Österreichs Bergen erlebt eine Renaissance. Allerdings kommen die Gäste nicht von alleine. Welche Strategien es braucht, um den Sommertourismus auf heimischen Gipfeln noch attraktiver zu machen, darüber haben diese Woche 67 führende Seilbahner erstmals in Niederösterreich beraten.
Der Fachverband der Seilbahnen in der Wirtschaftskammer vereint besonders sommerfreundliche Bergbahnen unter dem Gütesiegel „Beste Österreichische Sommerbergbahnen“. Ein Drittel aller heimischen Sommerbetriebe ist Mitglied und erfüllt die strengen Qualitätskriterien. Weil mit der Erlebnisalm Mönichkirchen, dem Hochkar und der überhaupt allerersten Seilbahn Österreichs, der Rax-Bahn, auch drei Vorzeigebetriebe aus NÖ dabei sind, ist das Bundesland heuer erstmals Austragungsort der Tagung.
Und das nicht zu unrecht. Prominente Seilbahnbetriebe wie Fieberbrunn, Saalbach, die Dachstein-Gletscherbahnen, Kaprun-Kitzsteinhorn oder die Schmittenhöhenbahn Zell am See interessierten sich vor allem für das eingeschlagene Tourismuskonzept der Familienarena St. Corona am Wechsel. Mit einer Sommerrodelbahn, einem Motorikpark und vor allem dem Mountainbikepark Wexl-Trails ist es gelungen, der Region am Wechsel einen zweiten touristischen Frühling zu bescheren.
Geht durch die Decke
Die Gästezahlen gehen derzeit durch die Decke. Auch die Erlebnisalm Mönichkirchen erwirtschaftet mit Sesselbahn und Rollerstrecke im Sommer bereits 18 Prozent des Gesamtumsatzes. „Das liegt deutlich über der üblichen Benchmark“, so Markus Redl von den NÖ-Bergbahnen. Laut Jochen Danninger von ecoplus hat das Land seit 2011 mehr als sechs Millionen Euro in den Bergsommer der NÖ-Bergbahnen investiert.
Mischung ist wichtig
Für die Sprecherin der „Besten Sommerbergbahnen“, Maria Hofer, ist es die Mischung auf die es ankommt. Während einige Destinationen vor allem auf Action und Attraktionen für Kinder und Familien setzen, sprechen andere bewusst das Naturerlebnis und den Genuss an. Um den Massentourismus in Bahnen zu halten, sei es vor allem wichtig, dass „Inszenierungen an der Achse der Bergbahnen stattfinden.
Die Mittel- und Bergstationen sind bespielt und rechts und links bleibt unberührte Natur“, so Hofer. Die Branche müsse die Rolle des Naturvermittlers noch viel stärker heraus streichen. Bestes Beispiel dafür seien die geführten Rangertouren im Nationalpark Hohe Tauern. „Den Gästen geht es dabei in erster Linie um das Naturerlebnis“, sagt Hofer, die bei den Gletscherbahnen Kaprun tätig ist.