Chronik/Niederösterreich

Motorsegler zerschellte an der Hohen Wand

Beim Flugring Austria (FRA) in Wiener Neustadt herrschte Donnerstagnachmittag tiefe Betroffenheit und Bestürzung. Ein "alter Hase" des größten heimischen Flugvereins war zu Mittag auf der Hohen Wand im Bezirk Wiener Neustadt mit seinem Motorsegelflugzeug abgestürzt. Für Othmar F. (57) aus dem Bezirk Baden kam jede Hilfe zu spät. Der Pilot dürfte auf der Stelle tot gewesen sein.

Der 57-Jährige nimmt seit Jahren an Streckenflug-Wettkämpfen teil und gilt laut dem Obmann des Flugring Austria, Gerhard Saumwald, als "erfahrener Pilot". F. ist gegen 10 Uhr Vormittag bei besten Wetterbedingungen vom Flugplatz Wiener Neustadt-West zu einem Rundflug gestartet. Der genaue Unglückszeitpunkt stand vorerst nicht fest.

Alle Inhalte anzeigen

Kurz nach 13 Uhr dürfte ein anderer Pilot dem Tower in Wiener Neustadt-West mitgeteilt haben, ein Flugzeugwrack im Hohe Wand-Gebiet entdeckt zu haben. Daraufhin lief gegen 13.30 Uhr eine Suchaktion von Feuerwehr, Bergrettung sowie einem Polizei- und dem Rettungshubschrauber "Christophorus 3" an. Das Segelflugzeug wurde in einer steilen Rinne im sogenannten Leitergraben entdeckt. Die Crew des Notarzthubschraubers kämpfte sich im unwegsamen Gelände bis zur Unfallstelle durch, für den verunglückten Piloten gab es jedoch keine Rettung mehr. "Die Maschine war am Felsen zerschellt", schildert einer der Ersthelfer.

Augenzeugen berichteten, dass das Segelflugzeug vor dem Absturz "gefährlich nahe" an der Hangkante des Hohen Wand entlang flog. "Das ist jedoch bei den Bedingungen und Südwind nichts Außergewöhnliches. Selbst wenn man schon unter der Hangkante ist, kann man noch problemlos bis Wr. Neustadt zurück segeln", erklärt Saumwald. Die Unfallursache wird nun vom nö. Landeskriminalamt sowie der Flugunfallkommission erhoben. Die Bergung des Wracks erfolgt so rasch wie möglich.