Schneekanonen angeworfen: Kalter Vorgeschmack auf den Skistart
Von Patrick Wammerl
Minus 10 Grad, Sturm, Schneefall. Dazu Dutzende Schneekanonen und Lanzen, die aus allen Rohren feinste Kristalle auf die angezuckerten Hänge blasen.
Seit Donnerstag gibt der Winter in den niederösterreichischen Skigebieten ein erstes, teils kräftiges Lebenszeichen von sich. Auch wenn der Naturschnee noch nicht sonderlich üppig vom Himmel gefallen ist, wird dank der Minusgrade und entsprechender Technik eifrig nachgeholfen.
Grundlage für den Weltcup
Bei idealen Verhältnissen benötigt man beispielsweise am Hirschenkogel auf dem Semmering vier bis sechs Tage für eine solide Grundbeschneiung der wichtigsten Pisten.
In genau einem Monat steht am Hirschenkogel der Damen-Skiweltcup (28./29. Dezember) auf dem Programm. Um für die Rennen beste Bedingungen zu schaffen, gilt es bereits jetzt entsprechende Kunstschneedepots anzulegen.
Seit einigen Jahren müssen sich die Bergbahnen zumindest keine Sorgen mehr machen, dass das Wasser in den Speicherteichen knapp wird. Ein Teil des anfallenden Bergwassers aus dem Straßentunnel der Semmering-Schnellstraße S6 wird gefasst und von der Pumpstation bei Maria Schutz auf die Passhöhe gepumpt. Knapp 900.000 Liter pro Tag können im Bestfall in die Speicherteiche des Skigebietes geleitet werden.
Vor dem heurigen Skiweltcup mussten die Rennpiste und Zuschauerbereiche umgebaut werden. Verschärfte Sicherheitsstandards des internationalen Skiverbandes (FIS) machten es notwendig, den Rennhang deutlich zu verbreitern.
"Durch die Maßnahmen im Zielbereich wird auch die etwas beengte Situation in den Tagen vor den Rennen und danach, durch die Auf- und Abbauarbeiten der Tribüne und dem Publikumsskilauf, wesentlich entschärft“, erklärt Weltcup-Chef Franz Steiner. Dafür mussten auch Fundamente und Flutlichtmasten versetzt werden.
Neues Kinderskiland
Einen Saisonstart am Freitag, 6. Dezember, strebt man aus heutiger Sicht am Hochkar an, einen Tag später sollen die Lifte in Lackenhof am Ötscher beziehungsweise in Annaberg den Winterbetrieb aufnehmen.
In den Skigebieten herrschen seit Donnerstag tiefwinterliche Verhältnisse. Kommt kein unerwarteter Warmwettereinbruch, wird in den kommenden Tagen rund um die Uhr beschneit um eine "solide Pistenunterlage“ auf die Hänge zu zaubern, heißt es von den Verantwortlichen.
In ein weißes Winterkleid ist auch die Skischaukel Mönichkirchen-Mariensee am Wechsel gehüllt. Vor dem geplanten Saisonstart am 7. Dezember wurde in ein neues Kinderskiland auf der Erlebnisalm investiert.
Der bisherige Skischulbereich in Mönichkirchen wurde in den Zielbereich der "Lella-Abfahrt“ verlegt und vollständig ins neue Kinderland integriert. Zwei bestehende Förderbänder für Skianfänger ab drei Jahren konnten am alten Standort abgebaut und zur Talstation verlegt werden.
Vor der anstehenden Wintersaison hat man in Niederösterreich für die Ski-Fans einen kleinen Überraschungscoup parat. Mit einer einzigen gemeinsamen Saisonkarte für die zehn größten Ski-Gebiete will man den westlichen Wintersport-Dorados Paroli bieten und den heimischen Sportlern und Familien ein kostengünstigeres Pistenvergnügen bieten. Der neue "NÖ Bergerlebnispass“ berechtigt zur Nutzung von 125 Pistenkilometer in zehn namhaftesten Skigebieten mit insgesamt 51 Liften.