Chronik/Niederösterreich

Schließfach-Millionencoup: Klagen gegen Bank

Nach dem Millionen-Coup in drei Banken in Niederösterreich und Wien gehen erste geschädigte Kunden nun mit Klagen gegen eines der Institute vor. In einigen anderen Fällen laufen aktuell Verhandlungen zwischen den Anwälten der Opfer und den Banken über Kulanzlösungen.

Wie berichtet, waren bei der konzertierten Aktion in den Geldinstituten am 13. November 68 Schließfächer ausgeräumt worden. Die Kriminellen hatten die Banken zuvor ausspioniert und die Lesegeräte für die Magnet-Zutrittskarten derart manipuliert, dass beim Einstecken der Karten die personenbezogenen Daten kopiert wurden. In den Safe-Räumen hatten die Gangster außerdem unbemerkt Kameras installiert, die die Eingabe der jeweiligen PIN-Codes filmten. Gestohlen wurden Wertsachen in zweistelliger Millionenhöhe.

 

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Laut Peter Kolba vom Verbraucherschutzverein (VSV) hat die Raiffeisenbank Mödling eine von Betroffenen gestellte Forderung nach einer Haftungsübernahme mit Verweis auf eine mögliche Versicherungszahlung bereits schriftlich abgelehnt. Daher wird der VSV die Kunden bei Klagen auf Schadenersatz gegen die Bank unterstützen. Bis zu einem rechtskräftigen Urteil empfiehlt Kolba den Kunden, die „unsicheren Selbstbedienungssafes zu meiden“. Was die anderen Banken anbelangt, laufen derzeit noch Gespräche bezüglich der Haftung für die entstandenen Schäden der Kunden. Auch die Opferanwälte Wolfgang Haslinger und Johannes Schriefl stehen noch in Verhandlungen. „Erfolgt auch hier eine Ablehnung, werde ich meinen Mandanten die unmittelbare Klagsführung empfehlen“, sagt Schriefl.

Alle Opfervertreter sehen jedenfalls die Institute gegenüber ihren Kunden in der Pflicht. Ihrer Meinung nach hätten die Banken die Schließfachanlagen völlig unzureichend gegen das Ausspähen gesichert.

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