Chronik/Niederösterreich

Pandemie: Beratungen bei Konsumentenschützern stiegen um 30 Prozent

Neben den gesundheitlichen Aspekten haben die Pandemie und ihre Folgen auch die unmittelbarsten Lebensbereiche der Menschen massiv erfasst. Der Verein „pro Konsument“, der in Kooperation zwischen Arbeiterkammer NÖ und Land NÖ Konsumentenschutzfragen abwickelt, bekam die Nöte der Bevölkerung kräftig zu spüren. 2020 stieg die Zahl der Beratungen somit um ein Drittel auf 17.000 an.

Gleich am Beginn der Corona-Problematik waren es gebuchte Urlaubsreisen, die abgesagt werden mussten, und den betroffenen Kunden zum Teil große Probleme bereiteten, um an ihr bereits bezahltes Geld zu kommen. Die Themen Reisen, Wohnen, Bank und Zinsen sowie die digitale Ausstattung für den Homeoffice-Betrieb und Versicherungsangelegenheiten waren der Reihe nach die am meisten vorgebrachten Themen, berichteten LH-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) und der Präsident der AKNÖ, Markus Wieser. Der Vertrag mit dem Verein „pro Konsument“ wurde um ein Jahr wieder verlängert. Damit sei es weiter möglich, dass auch nicht AK-Mitglieder bei den Konsumentenschutzexperten Rat und Hilfe bekommen.

Um diese zu bewerkstelligen musste man im Vorjahr ebenfalls neue Wege einschlagen, schilderte AK-Direktorin und Obfrau des Vereins „pro Konsument“, Bettina Heise. Die vielfältige Beratungspalette wurde wegen der Sicherheit verstärkt auf telefonische Kontakte ausgerichtet. Neben persönlichen Beratungen richtete man die Möglichkeit der Videokontakte ein. Weil ja Haushalte wegen der angespannten Wirtschaftslage zunehmend unter Druck kommen, bot man einen Betriebskostencheck angeboten. „Die fast 200 halbstündigen Termine waren rasch ausgebucht“, sagte Heise. Eine Fortsetzung ist heuer geplant.

Mehr Rechte

Weil die EU neue Richtlinien für Verbandsklagen und das Gewährleistungsrecht erlassen hat, müsse Österreich seine Gesetze nun im Sinne von mehr Chancen für die Konsumenten nachrüsten, stellte Heise in Aussicht.

Alle Inhalte anzeigen

Mit Interesse werden aktuelle Themen beobachtet. So unterstützt Schnabl die Ankündigung der Gemeindeverbände zu klagen, sollten die Haushalte von Entsorgungsfirmen durch Absprachen geschädigt worden sein. In der Causa Hygiene Austria, mit nicht in China produzierten FFP2-Masken, erinnerte Wieser auf das Recht Geld zurückfordern zu können. Wieser wiederholte auch die AK-Forderung des 1.000 Euro-Gutscheins für die Haushalte als Krisenunterstützung für Familien und die Wirtschaft.