Chronik/Niederösterreich

Ostumfahrung: Nun fordert ÖVP-Bürgermeister Schutzmaßnahmen

Der Initiative steht ein prominentes Gesicht vor. Karin Thiem, Mutter des Lichtenwörther Tennis-Stars Dominic Thiem, wollte mit einer Unterschriftenaktion eine Volksbefragung gegen den Bau der Wiener Neustädter Ostumfahrung erwirken.

Zwar haben Thiem und Herbert Pachler von der Bürgerinitiative 539 gültige Unterschriften dafür gesammelt. „Die rechtliche Überprüfung hat aber ergeben, dass wir als Marktgemeinde Lichtenwörth mangels Zuständigkeit diese Volksbefragung nicht abhalten können“, erklärt ÖVP-Bürgermeister Manuel Zusag.

Brief an Udo Landbauer

Dennoch nehmen wir die Anliegen der Gegner sehr ernst, erklärt der Ortschef. Deshalb haben sich Zusag und Herbert Pachler auf eine gemeinsame Aktion verständigt. In einem gemeinsamen Brief haben der Bürgermeister und die Bürgerinitiative die „ernsten Bedenken der Unterzeichner“ dem zuständigen Verkehrslandesrat Udo Landbauer (FPÖ) mitgeteilt.

In dem Schreiben wird der LH-Stellvertreter ersucht, die Anliegen und Sorgen der betroffenen Bevölkerung ernst zu nehmen.

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Zusag sitzt als ÖVP-Mandatar und Bürgermeister von Lichtenwörth in der Causa Ostumfahrung zwischen zwei Stühlen. Die Asphaltpiste führt auf einer Länge von 4,8 Kilometer quer über wertvolle Ackerböden von Lichtenwörth. Mit den dazu gehörigen Einbauten und Böschungen ist die Schneise fast 30 Meter breit. Etwa 20 Hektar Acker- und Auland sind vom Straßenbau betroffen, darunter auch Natura-2000-Gebiet.

Als Bürgermeister muss er einerseits die Anliegen seiner Bürger vertreten, andererseits steht seine Fraktion (ÖVP) in Niederösterreich voll hinter dem Projekt.  „Um die Interessen Lichtenwörths bestmöglich zu vertreten, setze ich mich daher aktiv für Schutz- und Begleitmaßnahmen unter maximalen ökologischen Gesichtspunkten ein“, heißt es in dem Schreiben an Landbauer.

Dazu gehören laut Zusag die Errichtung einer bepflanzten Lärmschutzwand, die Schaffung eines Grüngürtels sowie die Errichtung eines Begleitwegenetzes für Fußgänger, Radfahrer, Landwirte, uvm.
 

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Baustart bereits verkündet

Udo Landbauer und Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger haben kürzlich bekannt gegeben, dass der Baustart für die Umfahrung noch heuer erfolgen wird. Derzeit läuft das Enteignungsverfahren des Landes NÖ gegen acht Grundbesitzer, die sich gegen die Ablöse ihres Grund und Bodens geweigert haben.

Vor wenigen Tagen fand dazu eine siebenstündige mündliche Verhandlung auf der Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt statt. Die Grundbesitzer und ihr Wiener Anwalt Wolfram Proksch wollen den Fall bis vor den Europäischen Gerichtshof bringen.