Chronik/Niederösterreich

Ötscher: Klimafühler für Ostösterreich

Im heurigen Sommer von Tausenden als Erholungs- und Freizeitgebiet besonders geschätzt, werden im Naturpark rund um den Ötscher nicht nur touristische Zukunftsprojekte verfolgt. Der markante Gipfel, der die Nördlichen Kalkalpen regelrecht bewacht, könnte in naher Zukunft auch verstärkt Wetter- und Klimaforscher anlocken. Geht es nach dem neuen Vorstand des Naturparks Ötscher-Tormäuer, soll das Ötscherdorf Lackenhof zum Sitz eines in Ostösterreich einzigartigen Klimawandelforschungszentrums werden.

„Das Thema Klimawandel wird uns in den nächsten Jahrzehnten massiv beschäftigen. Daten rund um den exponierten und klimatisch sensiblen Ötscher würden da wertvolle Aufschlüsse bringen“, sagt die Obfrau der vier Naturparkgemeinden und Gaminger Bürgermeisterin Renate Rakwetz. Längst sei man über das Stadium der Idee für ein derartiges Labor hinaus, aber auch noch immer am Anfang, beschreibt Rakwetz. Auch Signale der Zentralanstalt für Meteorologie oder der Donau-Uni in Krems seien vielversprechend, berichtet Naturpark-Projektbetreuer Florian Schublach.

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Vor zwei Jahren habe man in einem mit dem Wiener Umweltbüro Lacon für den Naturpark erstellten Masterplan bemerkt, dass man zur Bewältigung etlicher nachhaltiger Projekte genaue Klimadaten benötige. Für den Anbau von Obst in Hochlagen, die Förderung hitzeresistenter Wälder oder den Kampf gegen die Verwaltung von Kulturland sind Daten notwendig. „In der Nachbarschaft haben wir den wissenschaftlichen Wassercluster in Lunz und das Wildnisgebiet Dürrenstein. Klimaforschung wäre die ideale Ergänzung“, schildert Schublach.

Machbarkeitsstudie

Aktuelles Ziel ist es jetzt über eine Machbarkeitsstudie, die Ressourcen, aber auch die Notwendigkeiten für die Klimaforschungsstelle zu erarbeiten. Für die Finanzierung der Expertise erhoffe man sich die Hilfe des ebenfalls interessierten Bundesministeriums für Klimaschutz, sagt Naturpark-Geschäftsführer und Mostviertel-Tourismusmanager Andreas Purt. „Für Lackenhof ergäbe sich die einmalige Chance mit der Forschungsstation auch mit einem nicht touristischen Projekt punkten zu können“, betont er. Wenngleich das Thema Nachhaltigkeit in der Ötscherregion auch jetzt schon eine interessante Nische für am Thema interessierte Touristen ist.