Obdachloser in Wiener Neustadt abgeführt und eingewiesen
Von Patrick Wammerl
Zur einer Eskalation ist es am Dienstag im Fall jenes Obdachlosen gekommen, der wie berichtet seit Wochen auf einer Tankstelle in Wiener Neustadt in seinem Auto haust. Der 76-jährige Rudolf K. hat sich angesichts seiner aussichtslosen Lage tagelang mit den Behörden, der Polizei, dem Sozialamt und anderen Stellen angelegt.
In zahlreichen Telefonaten hat er Mitarbeiter beschimpft und beflegelt und zig Male die Polizei alarmiert, weil neben der Tankstelle gerade eine Park&Ride-Anlage errichtet wird.
Er fühlte sich durch den Staub gestört uns beschimpfte und drohte den dortigen Arbeitern. Auch die einschreitende Polizei wurde von ihm mit unschönen Worten empfangen.
Kein Unbekannter
„Der Mann ist seit Jahren amtsbekannt und auf Grund seiner Aggressivität ist es auch schwer mit ihm zu kommunizieren“, sagt Stadtpolizeikommandant Manfred Fries.
Am Dienstag wurde der 76-Jährige auf Anweisung der Amtsärztin auf Grundlage des Unterbringungsgesetzes auf eine psychiatrische Abteilung eingewiesen.
Weil er sich weigerte, musste die Polizei bei der Amtshandlung die Seitenscheiben seines Autos einschlagen. Danach wurde Rudolf K. abgeführt.
Der Fall ist seit Wochen gerichtsanhängig. Rudolf K. ist verbittert und vom Staat enttäuscht. Weil er das die Behörden auch spüren lässt, hat er den Ruf des uneinsichtigen Revoluzzers.
Aktuell ist ein Verfahren am Bezirksgericht Neunkirchen anhängig. „Weil der Landesverein für Erwachsenenvertretung keine Klienten mehr aufnehmen konnte, waren wir gezwungen, einen Rechtsanwalt als einstweiligen Vertreter zu bestellen“, erklärt Gerichtsvorsteher, Stefan Koppensteiner.