Chronik/Niederösterreich

NÖ: Feuerwehren wählen ihre Landeschefs

In einer nicht nur für die Feuerwehren harten Zeit werden morgen, Freitag, im St. Pöltener Landtagssitzungssaal die neuen Führungskräfte der 99.000 Ehrenamtlichen gewählt. Strenge Sicherheitsregeln überlagern das Prozedere, wenn die 20 Bezirkskommanten, ihre Stellvertreter sowie zwei Repräsentanten der Betriebsfeuerwehren die Mitglieder des Landeskommandos und des Landesfeuerwehrats für die nächsten fünf Jahre bestimmen.

Alle Teilnehmer des Wahl-Events müssen sich vor dem Beginn einem Corona-Test unterziehen, FFP2-Masken und Sicherheitsabstand sind ebenfalls angeordnet, wenn die Uniformierten aus allen Landesteilen zusammentreten.

Abschluss des Wahljahrs

Nachdem die Feuerwehrmitglieder in Biberach (Bezirk Amstetten) mit außerordentlicher Genehmigung erst am vergangenen Wochenende als letzte Wehr in NÖ ihr neues Kommando gewählt haben, findet der landesweite Wahlzyklus morgen sein Ende. In außergewöhnlichen Zeiten werde man ein Zeichen der Kontinuität und Ruhe setzen, wird angekündigt. Weshalb sich die Bezirkschefs, aus deren Reihen die Landesspitzen kommen müssen, im Vorfeld geeinigt haben, dass für jede Position nur ein Kandidat antritt. Damit gibt es keine Kampfabstimmungen.

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Unter dem Vorsitz von LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf tritt somit auch der amtierende Landeskommandant Dietmar Fahrafellner ohne Gegenkandidat an. Um die Position seines Stellvertreters bewirbt sich nach dem Abgang von Armin Blutsch erstmals der Kremser Bezirkskommandant Martin Boyer. Dieser ist als Bürodirektor im Landesfeuerwehrkommando auch dort Fahrafellners engster Mitarbeiter und erster Untergebener. „Gesetzlich ist das alles ganz klar geregelt. Geht es um wichtige Beschlüsse, muss ich ohnehin die Gremien damit befassen“, sieht Fahrafellner keine Gefahr, dass in der Leitstelle zu viel Macht konzentriert sein könnte.

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Landesfeuerwehrrat

Ebenfalls zur Disposition stehen vier Viertelsvertreter und die Mitglieder des Landesfeuerwehrrats, die zugleich für den Betrieb der riesigen Freiwilligen-Maschinerie wichtige Fachausschüsse leiten. Manfred Damberger, Bezirkschef in Waidhofen/Thaya, wird dabei für den Vorsitz im Finanzausschuss kandidieren. Josef Huber (Neunkirchen) wird sich als Feuerwehrrat für den Technikausschuss zur Wahl stellen, Christian Edlinger (Baden) für den vorbeugenden Brandschutz und der Hollabrunner Alois Zaussinger für den Ausschuss Ausbildung.

Eine wichtige Vermittlerrolle zwischen der Landesspitze und der Basis spielen die sogenannten „Viertelskommandanten“. Da will Anton Weiss, Bezirkschef in Lilienfeld für das Mostviertel antreten, Wilhelm Kargl (Korneuburg) für das Wein- und Erich Dangl (Gmünd) für das Waldviertel. Anton Kerschbaumer (Baden) geht für das Industrieviertel ins Rennen.

Debatten sind morgen nicht vorgesehen. Mit Themen, wie der Covid-Impfung für FF-Leute oder abgesagten Bewerben, Festen und Großübungen wird sich die neue Führung aber bald beschäftigen müssen.