Chronik/Niederösterreich

Christoph Rahofer: Tüftler an der Zukunft des Entertainments

Mehr als 20 feuerspeiende Drachen will Christoph Rahofer heuer im historischen Ambiente der Burg Lockenhaus (Burgenland) zum Leben erwecken. Zumindest mithilfe von Special Effects. „Game of Dragons“ baut von 30. November bis 18. Februar auf die Begeisterung für die Fantasy-Fernsehserie „Games of Thrones“. Eine „mystische Welt voll Drachen“, verspricht Rahofer.

Neue Dinosaurier für den Lichterwald in Tattendorf

Der Tattendorfer (Bezirk Baden) ist international bekannter Ausstellungsexperte. Sein Unternehmen EMS Entertainment organisiert weltweit interaktive Events und Live-Bühnenproduktionen. Seit über 25 Jahren hat sich Rahofer darauf spezialisiert, neue und bestehende Marken in unterhaltsame Erlebnisse zu verwandeln. Jedes Jahr sehen Millionen von Menschen seine Produktionen in Europa, Nordamerika, Asien und Lateinamerika.

Star-Wars-Ausstellung

Die Palette reicht von technologischen, naturwissenschaftlichen oder geschichts- und kunstorientierten Ausstellungen bis hin zu „Family Entertainment“ mit Blockbustern wie Barbie, CSI oder Star Trek. Aktuell zeichnet er für die Star-Wars-Ausstellung „Fans Strike Back“ in Wien verantwortlich. Aber auch „Tutanchamun und die Welt der Pharaonen“, „Leonardo da Vinci: Mensch, Erfinder, Genie“, „Dinosaurier Live“ oder „1.000 Jahre Inkagold“ wurden von Christoph Rahofers Unternehmen mit Standorten rund um den Globus ausgerichtet.

„Um die Jahrtausendwende habe ich die größte Eventagentur des Landes aufgebaut und die Ausbildungen zu Eventmanagern im gesamten deutschsprachigen Raum etabliert“, erzählt Rahofer. Vor 25 Jahren übersiedelte der Wiener nach Tattendorf. Die Ausstellung „Die Barbie Story“ im November 2003 in Wien war der Beginn einer Reihe weiterer Erfolgsproduktionen und auch der Internationalisierung seiner Firma.

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Noch einmal von null

„2012 habe ich die Firma als Weltmarktführer an einen börsenotierten Konzern verkauft. Ich konnte es aber nicht lassen – einmal Entertainment, immer Entertainment – und habe das Unternehmen 2017 nochmals von null weg neu gestartet“, so Rahofer.

Privat übernahm er im Jahr 2010 den Dumbapark in Tattendorf. Ein rund 1,5 Hektar großes Areal, auf dem er – vorerst als Hobby – eine Gasthausbrauerei, das „Rahofer Bräu“ betrieb. Mittlerweile ist der Dumbapark zu einem kleinen Themenpark mit Schmetterlingswelt, Dinopark und einem Hochseilgarten geworden, in dem man etwa auch in Schlaffässern übernachten kann.

„Die Pandemie hat uns alle auf den Boden der Realität zurückgeworfen, aber sofort auf ganz neue Ideen und Innovationen in affinen Bereichen gebracht“, erzählt der Tattendorfer. Er hat den „Constantinus Award“ – Österreichs Beratungs-, Buchhaltungs- und IT-Preis – für Virtual Reality Development und Online-Museen gewonnen. Aber auch ein ganz reales Museum hat Rahofer in Santa Monica (Kalifornien) aufgebaut. 

„Neue Formate unter dem Titel ,Immersives Entertainment‘ sind entstanden und schon stehen mit Künstlicher Intelligenz und Hybridformaten neue Genres am Start. Sie werden die Welt des Entertainment weiter verändern“, ist er überzeugt.

Leuchtende Reise in die Urzeit

„Der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf den Skitourismus werden einen Großteil der Wintersportorte zu einem neuen Denken und verändertem Investitionsverhalten hin zu Themenparks verleiten“, prognostiziert Rahofer. Eine andere Beschäftigung kann er sich nicht vorstellen: „Ich habe als Producer von Attraktionen den spannendsten Beruf, den man sich wünschen kann.“

Drachen und Historie

Nun will er den Tourismus im Burgenland mit seiner Drachen-Show in Lockenhaus ankurbeln. Dazu wurde er von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil eingeladen. „Die mystische Aura und historische Vergangenheit der Burg Lockenhaus waren für mich zwei der ausschlaggebenden Faktoren, den Drachenlichterzauber stattfinden zu lassen“, sagt Christoph Rahofer. 

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Die Besucher begeben sich rund um die Burg und in den Innenhöfen auf eine spannende Reise mit Feuer, Rauch und Lichteffekten. In einer Multimedia-Präsentation wird auch die 1.000-jährige Geschichte der Ritterburg mit den Tempelrittern um das Jahr 1200 und der „Blutgräfin“ um 1560 erzählt.