Neues Schulzentrum in Baden: Ein Campus für 5.000 Schüler
Von Markus Foschum
Ein Vorzeigeprojekt, zukunftsweisend, zu dem man nur gratulieren könne. Was von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Bildungsdirektor Johann Heuras und Geschäftsführer Wolfgang Gleissner von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) derartige Vorschusslorbeeren erhält, nennt sich Bildungscampus Baden.
In Nachbarschaft zur Pädagogischen Hochschule (PH) sollen die Neue Mittelschule Pelzgasse, die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Germergasse und die Allgemeine Sonderschule Hildegardgasse neu entstehen. 5.000 Schüler – von der hier bereits vorhandenen Praxisvolksschule der PH bis zur Hochschule – sollen künftig auf 96.500 Quadratmetern ihren Bildungsplatz finden. Der Bildungs- ist aber auch ein Freizeitcampus, denn eine ebenfalls geplante Sporthalle soll nicht nur Schulen, sondern auch Vereinen zur Verfügung stehen.
Hintergrund für das Projekt sei der Zustand der drei Schulen, erklärt Bürgermeister Stefan Szirucsek: „Überlegungen zur notwendigen Sanierung haben recht schnell gezeigt, dass die Kosten dafür im Bereich eines Neubaus liegen.“ Gemeinsame Probleme sind das Fehlen von Barrierefreiheit, Räumen und von Sportmöglichkeiten.
Mit den Neubauten auf dem Areal des ehemaligen Landespflegeheims neben der PH könne man Synergien von der gemeinsamen Nutzung der Turnsäle über die Gebäudetechnik bis zur Schulküche erreichen.
Landeshauptfrau Mikl-Leitner betonte, dass die Zusammenführung dieser Vielfalt von Bildungseinrichtungen nicht nur ein Angebot für Stadt und Bezirk Baden, sondern auch für die Nachbarbezirke darstelle. Sie betonte auch, dass ein solches Konzept im urbanen Raum, aber nicht überall funktioniere.
Visitenkarte Badens
Bildungsdirektor Johann Heuras betonte auch die „mustergültige Zusammenarbeit von Gemeinde, Land und Bund“. Der Bildungscampus werde eine „Visitenkarte der Stadt Baden“, wo das Gemeinsame im Mittelpunkt steht.
Ein wesentlicher Vorteil sei auch, dass die Schüler auf diesem Campus unterschiedliche Bildungseinrichtungen „hautnah kennenlernen“ könnten, so der Bildungsdirektor. „Wir erwarten uns von dieser Campuslösung vor allem große Vorteile für unsere Kinder.“ Auch die Außenstelle der Bildungsdirektion wird am Campus ihren Platz finden.
50 Mio. Euro Kosten
Mit rund 50 Millionen Euro beziffert BIG-Geschäftsführer Gleissner die Baukosten. Dazu kommen noch um rund 20 Prozent für Planungen. In Österreich gebe es rund 6.000 Schulen, davon 550 Bundesschulen und davon seien 330 bei der BIG, so Gleissner.
In Baden finde man nun „eine ideale Situation“ für die Errichtung eines derartigen Bildungscampus vor, man könne hier „etwas schaffen, das zukunftsweisend ist“.
Eine Machbarkeitsstudie liegt vor, nun folgt ein Architekturwettbewerb. Bis zur Fertigstellung rechne man mit einem Zeitraum von rund fünf Jahren, so Gleissner. In (fernerer) Zukunft könnte der Campus noch um einen Kindergarten und Räume für (Schul-)Psychologen oder Ärzte erweitert werden.