Nach Mord in Baden: Polizei veröffentlicht Fahndungsbilder
Von Patrick Wammerl
Nach dem Mord an einer 43-jährigen Frau in Deutsch-Brodersdorf im Bezirk Baden hat die Polizei Freitagfrüh die Suche nach ihrem flüchtigen Verlobten fortgesetzt. In der Nacht hat es nur wenige Kilometer vom Tatort entfernt in Mitterndorf an der Fischa eine verdächtige Sichtung gegeben. Laut Augenzeugen wurde ein Mann bei dem Versuch beobachtet, ein Auto aufzubrechen. Ob dies etwas mit dem 44-jährigen Gesuchten zu tun hat, ist laut Polizei noch völlig unklar.
Am Freitag hat die Polizei jedenfalls Fotos von dem Gesuchten veröffentlicht. Man erhofft sich so Anhaltspunkte zum Aufenthaltsort des Tatverdächtigen. Hinweise, die auf Wunsch auch vertraulich behandelt werden, werden an das Landeskriminalamt Niederösterreich, unter der Telefonnummer 059133-30-3333, oder jede andere Polizeidienststelle erbeten. Bei Kontakt mit dem Beschuldigten Markus J. wird ersucht die Polizei über den Notruf 133 zu verständigen.
Der 44-jährige Drogenermittler des Wiener Landeskriminalamtes steht im dringenden Verdacht am Mittwoch seine Lebensgefährtin Claudia S. im gemeinsamen Einfamilienhaus in Deutsch-Brodersdorf in der Marktgemeinde Seibersdorf getötet zu haben. Der Tod der Frau ist dem vorläufigen Obduktionsergebnis zufolge durch Ersticken eingetreten. Festgestellt wurde ein stumpfes Trauma im Bereich von Brust, Kopf und Hals.
Claudia S. wurde leblos von den Eltern des Tatverdächtigen im Haus gefunden, nachdem der Polizist sie angerufen und ihnen den Mord an seiner Verlobten gebeichtet hatte. Sie fuhren aus der Nachbarortschaft sofort zu der Adresse, für die 43-Jährige kam allerdings jede Hilfe zu spät. Seither wird intensiv nach dem Flüchtigen gefahndet. 80 Beamte durchsuchten am Donnerstag ein Waldstück, bei dem das herrenlose Auto des Verdächtigen gefunden wurde.
Am Freitag konzentrierte sich die Suche auf ein stillgelegtes Firmenareal in Mitterndorf an der Fischa.
Unterschlupf
Laut Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner gibt es auf dem Gelände viele Unterschlupfmöglichkeiten. Die Einsatzkräfte gehen davon aus, dass der tatverdächtige Polizist – sofern er noch am Leben ist – im Besitz seiner Dienstwaffe ist. Die Eigensicherung der eingesetzten Beamten habe daher Priorität.