Chronik/Niederösterreich

Mord an 16-Jähriger: Aufregung um Gedenkmärsche

Nach dem Mord an der 16-jährigen Manuela ist die Bestürzung in ihrer Heimatstadt Wiener Neustadt riesengroß. Über den Mordverdächtigen Yazan A. wurde am Dienstag kurz nach 16 Uhr die Untersuchungshaft verhängt.

In den sozialen Medien gibt es Tausende Mitleidskundgebungen. Gleichzeitig ist eine scharfe Debatte um den mutmaßlichen Täter, den 19-jährigen Yazan A., entbrannt. Mit Argusaugen verfolgt deswegen die Polizei die Ankündigungen von Gendenkmärschen für das Opfer. Eine Gruppe von Bekannten der 16-Jährigen hat für Samstag um 18.30 Uhr unter dem Titel "Kerzenmeer für Manuela K." zu einem Gedenkmarsch vom Bahnhof auf den Hauptplatz in Wiener Neustadt aufgerufen. Dort sollen dann bei der Mariensäule Lichter platziert werden.

Eine anonyme Gruppe hat einen ähnlichen Marsch für Montag geplant. Diesmal mit dem Wodica-Park als Ziel, wo am Sonntag die Leiche der 16-Jährigen gefunden worden war. Rund um diesen Marsch brodelt mittlerweile die Gerüchteküche. Es wird befürchtet, dass rechte Gruppen hinter dieser Veranstaltung stehen. Bisher ist bei der Polizei noch keine dieser Veranstaltungen genehmigt. Nach dem Veranstaltungsgesetz müsste dies allerdings spätestens 48 Stunden davor erfolgen.

Verteidiger: Kein Geständnis

Bei der Haftprüfungsverhandlung am Dienstagnachmittag in Wiener Neustadt hatte Rechtsanwalt Andreas Reichenbach die Möglichkeit für ein erstes Gespräch mit seinem Mandanten. Der Strafverteidiger hatte bereits Yazan A.s Bruder vor einiger Zeit in einem Fall vertreten. Laut dem Anwalt gibt es entgegen den Aussagen der Staatsanwaltschaft kein verwertbares Geständnis des 19-jährigen Syrers. Was vorliege, sei lediglich ein Eingeständnis in einem nicht unterschriebenen Protokoll, das dem Verdächtigen auch nicht übersetzt wurde.

Laut den Ermittlern sei die Beweislage aber auch ohne dessen Mithilfe erdrückend. Weitere Beweise erhoffen sich die Kriminalisten von den DNA-Untersuchungen an der Leiche der 16-jähriges Manuela. Yazan A. soll sie mit bloßen Händen im Park erwürgt haben.

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Suchaktion am Tatort

Kriminalisten setzten am Dienstag ihre Arbeit am Tatort in Wiener Neustadt fort. Polizeischüler suchten den Park und das Gelände rund um den Fundort der Leiche nach Gegenständen ab. Auch Cobra-Taucher kamen dabei zum Einsatz. Sie tauchten bei Eiseskälte im Wiener Neustädter Kanal nach dem Mobiltelefon des Mordopfers. Der Täter könnte das Handy auf der Flucht entsorgt haben um die Spuren zu verwischen.

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Abschiebungen: ÖVP macht Druck

Politisch macht jetzt Niederösterreichs ÖVP wegen des Mords an der 16-Jährigen Druck. Da trotz einiger Delikte das Aberkennen des Asylstatus beim mutmaßlich Mörder, dem aus Syrien stammenden Yazan A., nicht möglich war, wird dazu in der Landtagssitzung am 31. Jänner ein Antrag diskutiert. Wobei dieser bereits im Dezember von der ÖVP eingebracht worden war.

Klubobmann Klaus Schneeberger, auch Bürgermeister in Wiener Neustadt: "Das Asylrecht ist ein sensibles persönliches Recht. Wer wirklich Schutz braucht und unsere Regeln einhält und respektiert, soll auch in den Genuss dieses Rechts kommen. Klar ist aber, dass jene, die dieses Recht missbrauchen und straffällig werden, sofort abgeschoben werden müssen." Deswegen fordert die ÖVP die "Beschleunigung und effektive Durchsetzung von aufenthaltsbeendenden Maßnahmen, insbesondere von straffälligen Fremden". So will man weiter Druck für eine entsprechende Vollzugspraxis machen.

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